Verschwendete Zeit

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justm. Avatar

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Während etlicher Spaziergänge habe ich mir von Nina Petri Karin Slaughters "Die Vergessene" vorlesen lassen.
Und während die Vorlesende ihre Sache ganz gut gemacht hat, kann ich das von der Autorin leider nicht behaupten.

Das hat nicht mal was mit der Tatsache zu tun, daß mir die Vorgeschichte - in diesem Fall Slaughters Vorgängerband rund um Hauptfigur Andrea Oliver "Ein Teil von ihr" - fehlte, denn erstaunlicherweise gab es keine Verständnisprobleme bzw. wurden von der Autorin genügend Infos eingestreut, die reichten, um eventuelle Mißverständnisse gar nicht erst aufkommen zu lassen.

Leider liegt da aber auch schon ein Problem: Slaughter neigt ganz grundsätzlich zu Ausschweifungen. An vielen Stellen hab ich einfach nur noch mit den Augen gerollt, weil so viel an Zusatzinformationen eingestreut wurde, was - meines Erachtens nach - völlig überflüssig war und die ohnehin schon nicht gerade übersichtliche Geschichte nur unnütz aufblähte.
Mehr als 600 Seiten sind es geworden, dabei hätte die Geschichte, die auf zwei Zeitebenen erzählt wird, sicher mindestens (!) 100 Seiten kürzer erzählt werden können.

Unabhängig davon schaffte es die Autorin leider auch über die ganze Länge nicht mich in den Bann der Geschichte(n) und Figuren zu ziehen. Während beinahe alle Figuren aus der Vergangenheit unerträgliche A*löcher sind, wirkt auch Hauptfigur Andrea irgendwie nicht ganz "rund".

Tja, und dann ist da noch die Auflösung eines 40 Jahre alten Falls, zudem Andrea eigentlich gar nicht hätte hinzugezogen werden dürfen, aber was soll's? Die Autorin wollte hallte auf Biegen und Brechen ihre beiden Geschichten unter einen Hut bringen.
Nur um dann letztlich eine klischeebeladene und schwache Auflösung zu liefern, die mich die Zeit, die ich für das Hören des Buches verschwendet habe, einfach nur bedauern läßt.