düsterer, fesselnder Spannungsroman

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maulwurf123 Avatar

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"Die Vergessenen" ist ein Roman von Ellen Sandberg, dem Pseudonym der erfolgreichen Krimiautorin Inge Löhnig.
Im Mittelpunkt der Handlung steht Manolis Lefteris: Er jst ein Mann für besondere Aufträge, eine Art 'Geheimagent'. Im Jahr 2013 soll er geheimnisvolle Akten aufspüren, die sich im Besitz einer alten Dame befinden. Dabei stößt er auf ein Verbrechen, welches bereits Generationen überdauert, und ist im Begriff dieses aufzudecken.
Zugleich begleitet der Leser die Journalistin Vera Mändler, welche nach dem Schlaganfall ihrer Tante Kathrin Mändler deren Betreuung übernimmt.
In Rückblicken wird erzählt, wie die junge Kathrin Mändler 1944 eine Stelle als Krankenschwester annimmt und sich zu dem charismatischen Arzt Karl Landmann hingezogen fühlt, ein gefährlicher Mann, dessen Arbeit das Leben vieler Menschen bedroht.

Geschickt verflechtet Ellen Sandberg die Welten dieser drei Personen in ihrem Buch und erzählt durchgehend fesselnd eine Geschichte über Gerechtigkeit, Recht und Unrecht, Schuld und Sühne. Sie thematisiert die Euthanasie an Insassen psychiatrischer Heilanstalten während der NS-Zeit, ein Thema welches in der heutigen Zeit eher ins Vergessen geraten ist. Passend hierzu ist natürlich der Titel gewählt. Das Thema geht ziemlich unter die Haut, regt einen nach Beenden des Buches sehr zum Nachdenken an, z.B. die Aussage "Es gibt keine Gerechtigkeit. Es gibt nur das Recht des Stärkeren."
Am Ende des Buches befindet sich noch eine Anmerkung der Autorin, welche den Leser aufklärt, welche Inhalte Fiktion und welche der Realität entsprangen.

Nachdem ich "Die Vergessenen" innerhalb weniger Tage nur so verschlungen habe, kann ich diesen spannungsgeladenen, wenn auch düsteren Roman nur empfehlen. Ein wirklich gelungenes Buch mit einem Thema, das nicht in Vergessenheit geraten werden sollte. 5 Sterne!