Gerechtigkeit für vergessene Opfer

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khaleesi Avatar

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In "Die Vergessenen" geht es um das Thema, ob Kriegsverbrecher gerecht bestraft wurden/werden, bzw. ob die Verbrechen aufgedeckt und anerkannt werden. Der Krimi spielt heute und es geht um die Jagd verschiedener Parteien nach brisanten Akten, die einen unbescholtenen prominenten Bürger als Euthanasiearzt entlarven. In Rückblicken erfährt man etwas über den Alltag in den "Pflegeheimen" in der Nazizeit. Man erlebt mit, wie man sogenanntes unwertes Leben identifiziert und es dann beseitigt. Einige Personen versuchen Widerstand zu leisten und dokumentieren die Gräueltaten in geheimen Akten, um die es in der Gegenwart geht. Dieser Teil ist sehr gut recherchiert und spannend. Die Story ist insgesamt gut angelegt und flüssig zu lesen. Die Suche nach den Akten in heutiger Zeit wechselt sich immer wieder mit Kapiteln ab, in denen es um die Vergangenheit geht. Die Journalistin Vera versucht Gerechtigkeit durch die Berichterstattung zu erwirken. Manolis, der Mann für besondere Aufträge, sorgt abseits der Öffentlichkeit und der Rechtsprechung für Gerechtigkeit. An seiner Familie wurde im 2. Weltkrieg in Griechenland ein schweres Verbrechen begangen, die Nachwirkungen haben ihn zu dem gemacht, der er ist. Trotz der vielen schweren Themen ist es der Autorin gelungen ein leicht zu lesendes spannendes Buch zu schaffen, das sich gegen das Vergessen richtet. Absolut lesenswert.