Gute Geschichte, weniger gutes Ende.

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h4ppysoul Avatar

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Die Geschichte beginnt überaus interessant. Anfangs werden die drei Hauptprotagonisten quasi vorgestellt und man bekommt schnell einen Überblick darüber wer uns durch die Geschichte begleiten wird. Manolis ist jemand der auch unkonventionelle Jobs erledigt, durch die ersten Szenen mit ihm wird klar: Er ist der Meinung, dass es Gerechtigkeit nicht gibt. Das Recht des stärkeren und Justitia und die deutsche Justiz würden oft genug ihr Ziel verfehlen, da sei es nicht verwunderlich wenn man ,,Gerechtigkeit" mit Gewalt erzwingt.

Vera ist nicht nur unsere zweite Protagonistin, sondern auch das komplette Gegenteil von Manolis. Sie ist eine Journalistin die unzufrieden damit ist nur über Themen zu berichten die sie nicht interessieren und glaubt fest an Gerechtigkeit.


Den dritten Protagonist zu beleuchten würde wohl zu tief in die Materie gehen und massiv spoilern.

Der Schreibstil ist sehr flüssig, auch wenn die Zeitsprünge teilweise sehr plötzlich sind und das ganze Geschehen etwas verwirren, das hält sich jedoch in Grenzen.
Die Geschichte an sich ist sehr historisch angehaucht (darauf einzugehen würde schon zu viel verraten) und wirkt sehr gut recherchiert, weist sogar bewusst starke Ähnlichkeiten zu tatsächlichen Taten auf und wirkt rund und sehr gut durchdacht.

Was mich aber letztlich doch etwas enttäuscht hat, ist das Ende. In den letzten 30-40 Seiten wird alles noch mal auf den Kopf gestellt und fünf Twists ausgerollt, welche nicht nötig waren. Das endgültige Ende kommt dann ziemlich abrupt und hat mich etwas unbefriedigend zurückgelassen.

Dennoch würde ich dieses Buch nahezu jedem empfehlen, es hat mich gefesselt wie kaum ein anderes Buch und abgesehen vom Ende war es schon jetzt ein kleins Jahreshighlight.