Nichts ist vergessen

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clara_fall Avatar

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Die Journalistin Vera Mändler fühlt sich in der Redaktion eines Frauen-in-den-besten-Jahren-Magazins fehl am Platz. Entsprechend lustlos gibt sie ihre Artikel ab. Hinzu kommt die Krise mit ihrem Freund Tom und ihre Tante Kathrin ist überraschend durch einen Schlaganfall ins Koma gefallen - das alles belastet ihr Leben momentan enorm. Da muss sie auch noch feststellen, dass in die Wohnung ihrer Tante eingebrochen wurde. Inmitten dieser ganzen hinterlassenen Unordnung entdeckt sie ein aufgeschlagenes Fotoalbum mit einer Fotografie ihrer Tante in Schwesterntracht in der Zeit des 2.Weltkriegs. Und schon wird die Journalistin in ihr wach. Auf dem Weg zu ersten Recherchen begegnet sie Manolis Lefteris, der ebenfalls an entsprechende Unterlagen aus dieser Zeit von Kathrin haben möchte, jedoch handelt er im Auftrag und ihm ist der Hintergrund dieser Aktion völlig gleichgültig.
Gelegentlich erfährt der Leser aus der Zeit des Nationalsozialismus, welch ein Leben Kathrin führt und wie es zur Entstehung des Fotos kommt, dass viele Jahrzehnte später für Unruhe sorgen wird.
Die verschiedenen Zeitschienen sind sehr gut angeordnet und man kann immer wieder den Faden aufnehmen. Nicht erst zum Ende des Buches baut sich Spannung auf, eigentlich erlebt der Leser von Anfang an überraschende Wendungen und Zusammenhänge. Außerdem berühren die historischen Hintergründe ein Kapitel, über das noch relativ wenig bekannt ist und um so interessierter liest man weiter. Bis zur letzten Seite wird man nicht enttäuscht. Bisher habe ich schon immer gern die Ermittlerserie von Inge Löhnig gelesen und hier schreibt die Autorin unter Pseudonym, war aber genauso schnell in das Geschehen hineingesaugt wie in all ihre anderen Bücher. Weiterhin bitte noch viel Spannendes von Ellen Sandberg.