Verfolgungsjagd durch die Zeiten

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kiira Avatar

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"Die Vergessenen" ist ein Roman voller Schmerz und unverarbeiteter Geschichte, ebenso wie von persönlichen Schicksalen und Gerechtigkeit.
Ellen Sandberg schafft mit ihrem Roman eine spannende und würdige Aufarbeitung eines sehr dunklen Kapitels deutscher Geschichte.

Kathrin arbeitet in Winkelberg in einem Krankenhaus und verliebt sich in den Arzt Karl Landmann. Bald stellt sich jedoch heraus, dass dies kein gewöhnliches Krankenhaus ist und Karl Landmann an perfiden Euthanasiepraktiken beteiligt ist. Kathrin beschließt sich dieser schrecklichen Taten nicht mitschuldig zu machen und sammelt Beweise gegen die Täter, um diese später zur Verantwortung ziehen zu können.
Jahre später macht Manolis sich auf die Suche, genau diese Unterlagen zu finden und auch Vera ist ihnen auf der Spur.
Getrieben von ihren persönlichen Schicksalen, kämpft jeder für sich, um an die Unterlagen zu gelangen, und doch haben sie das gleiche Ziel: Am Ende Gerechtigkeit walten zu lassen.

Der Schreibstil hat mir richtig gut gefallen und gerade Beschreibungen wie die vom Aufbrechen des Polizeisiegels, aber auch die von "Resie", dem kleinen Mädchen mit Trisomie 21 ließen einen direkt in das Geschehen eintauchen. Die Flashbacks und Handlungswechsel waren immer klar erkennbar und logisch geordnet. Der Showdown und das Ende kamen natürlich nicht vollkommen unerwartet, aber es waren ein paar Genusshäppchen zum Ende dabei, die den Roman zu einem vollkommen gelungenem Werk abrunden.