Erinnerungen einer Pandemie

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Angekündigt wird im Klappentext ein Roman, der davon erzählt, "was passiert, wenn Fremde bereit sind, ihr Herz füreinander zu öffnen, und was selbst kleine Gesten der Fürsorge bewirken können. Ein großes Buch über Nähe und Innigkeit in unwägbaren Zeiten, und ein hinreißender Roman über die Kunst des Schreibens selbst."

Sigrid Nunez schreibt in "Die Verletzlichen" über die Pandemie, die uns 2020 alle überollt hat. Sie erinnert sich dabei unweigerlich an Masken und Lockdown, an Einsamkeit und Isolation, aber im Zuge davon auch an kleine Gesten und das Aufeinandertreffen fremder Menschen. Ihre Anekdoten schildert sie in ihrem gewohnt essayistischen Stil, der mich an anderen Büchern der Autorin so begeistert hat. Nunez spricht kluge Gedanken an und aus, doch beim Lesen fragt man sich unweigerlich, gibt es wirklich noch etwas neues über die Pandemie zu sagen? Wir alle haben Erinnerungen an die Pandemie, an die Zeit der Isolation und so bringt mir persönlich "Die Verletzlichen" leider nichts neues.

Auch von "Urkomisch und zutiefst nachdenklich" habe ich nur wenig gespürt, ja die Situationen mit dem Papagei sind zunächst ungewohnt und vielleicht skurril, doch auf Dauer bleibt das Erzählte leider ziemlich flach in meinen Augen.