Der Mediator

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hennie Avatar

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Petra Hammesfahr gehört seit vielen Jahren zu meinen Lieblingsautorinnen. Das letzte Buch von ihr – STILLE BEFREIUNG – las ich vor zwei Jahren. Dieses ging mir sehr unter die Haut. Das war hier auch so. Es wurde an einigen Stellen ziemlich emotional. Die wenigen Seiten der Leseprobe machten mich sehr neugierig darauf, wie die Dinge und die Personen miteinander korrespondieren. Der Ausgangspunkt der Story ist ziemlich verworren. Da gibt es verschwundene Frauen, ebenso ein 13 jähriger Junge, ein Ehemann, der seine Frau erst nach Tagen als vermisst meldet. Die Polizei sieht erst einmal keinen Handlungsbedarf, während die Ermittlerin Rita Voss sogar einen Doppelmord vermutet...

Die Verlierer ist ein Buch, dass mit Psycho und Spannung angekündigt wird. Es ist beides vorhanden, aber nicht in dem Maße wie ich das erwartet hatte. Die Story entwickelt sich eher ruhig mit einer gut durchdachten Handlung. Die Aktivitäten umfassen einen Zeitraum von wenigen Tagen, d.h. vom 5. Juli bis 21. Juli.

Carli, die Polizistin Rita Voss und Daniela sind die wichtigsten Personen, welche die Kapitelüberschriften bestimmen und von denen abwechselnd zu lesen ist. Aus hauptsächlich zwei Perspektiven entwickelt sich das Geschehen. Carli war dabei die interessanteste Figur für mich. Er tat mir leid, wie sich seine Kindheit und die Situation in der Familie drastisch veränderte und sein Vater für ihn nach und nach keine Rolle mehr spielte, schließlich ganz aus seinem Leben verschwand. Die Veränderungen und neuen Konstellationen im familiären Gefüge wurden sehr eindrucksvoll geschildert. Aus Carlis Erzählung wird klar, wer die Verlierer sind und was es mit dem Titel des Buches auf sich hat. Die Autorin führte mich mit Carli auf eine falsche Fährte. Ganz erstaunlich und ziemlich überraschend ist die Entwicklung dieser Person. Damit hatte ich nicht gerechnet, aber da ist am Ende das Unerwartete auch wieder in diesem Roman von Petra Hammesfahr. Auf jeden Fall schließt sich der Kreis vom Prolog bis zum Schluss und ließ bei mir keine Fragen offen.

Fazit:
Der Schreibstil der Autorin gefällt mir. Ich mag es, wie sie es versteht, Spannung aufzubauen. Es gab für mich einige Längen, aber dem Gesamteindruck tut das keinen Abbruch.

Ich fühlte mich gut unterhalten und ich vergebe meine Leseempfehlung mit der Höchstbewertung!