Faszination Italien
"Manchmal müssen wir einfach dem Schicksal vertrauen."
Soraya Lane erzählt im ersten Band der achtteiligen "Verlorenen Töchter"-Reihe zwei Liebesgeschichten aus zwei sehr unterschiedlichen Zeiten. In der Gegenwart die der Kellermeisterin Lily und des Winzersohns Antonio vor der atemberaubenden Kulisse der Weinberge Norditaliens. In zeitlichen Rückblenden die von Estée und Felix in den schicksalhaften 1940er Jahren vor der nicht weniger beeindruckenden Kulisse der Mailänder Scala.
Beide Liebesgeschichten sind durch ein sehr geheimnisvolles, über fünfundsiebzig Jahre verborgenes Erbstück von Lily's Großmutter miteinander verbunden...
Ein lockerer Sommerroman, der sehr atmosphärisch nach Italien einlädt. Aufgrund des leichten und unbeschwerten Schreibstils ist der Roman angenehm flüssig zu lesen. Größere Wendungen oder gar überraschende Momente braucht die Geschichte nicht; der regelmäßige Wechsel zwischen den beiden Zeitebenen ist gelungen und sorgt für Abwechslung. Etwas mehr Tiefe hätte der Handlung dennoch gut getan, so ist es doch offensichtlich mehr eine Liebesgeschichte als ein historischer Roman.
Alle Protagonisten sind liebevoll gezeichnet und glaubhaft. Die Orte der Handlung sind detailreich und äußerst bildhaft beschrieben.
Das Buch hat mich unterhalten können, war in weiten Teilen aber gleichzeitig sehr vorhersehbar. Ob die Idee, die dieser Geschichte zu Grunde liegt, genug Potential für die bereits angekündigten sieben Folgebände hat, bleibt abzuwarten.