Vom Suchen und Finden

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
dicketilla Avatar

Von

"Die verlorene Tochter" ist der Auftakt einer neuen Reihe, die in 8. Teilen angelegt werden wird. Es handelt jeweils von zwei Frauen, die auf der Suche ihrer Identität, Familie, Liebe in die Vergangenheit und Gegenwart, aber auch unterschiedliche Länder führen wird. Und immer wird ein Kästchen, welches in einem Haus, Hope's House genannt, versteckt und durch die Nichte der Besitzerin gefunden, einem Hinterbliebenen überreicht wird.

In diesem Teil ist es Lily, gerade nach London aus Neuseeland zurückgekehrt, einen Brief "An die Erben von Patricia Rhodes", ihrer Großmutter, vorfindet. Dort erhält sie ein Kästchen von Hope Bernson. Hope's House war ein Haus, in dem alleinstehende Frauen ihre Kinder zur Welt bringen konnten, und zur Adoption freigaben. Diese Holzschachtel enthielt zwei Papiere, die Lily Rätsel aufgeben, sie anfangs keinen Sinn darin sieht. Ihre Reise führt sie nach Italien, wo sie bei einem namhaften Winzer die Stelle als Kellermeisterin antritt. In das Land, wohin auch die Schreiben aus dem Kästchen ihren Hinweis gaben. Der attraktive Sohn des Winzers ermutigt sie, diesen zu folgen.

Die Geschichte spielt in zwei Zeitebenen.Lily ist die Frau in der Gegenwart, aber der Leser lernt auch noch Estée kennen. Ihr begegnet der Leser 1936, gerade 12 Jahre alt und von ihrer ehrgeizigen Mutter zur Tänzerin gedrillt. Einziger Lichtblick ist die Freundschaft zum 2 Jahre älteren Sohn einer bekannten Bäckerei. Dann besteht Lily die Aufnahmeprüfung zur Ballettschule an der Mailänder Scala, und ihre Wege trennen sich.

Aber mehr möchte ich jetzt nicht preisgeben. Was verbindet Estée mit Lily, das muss der Leser schon selbst herausfinden. Und die Autorin hält die Spannung bis zum Ende. Es ist eine eher Herz/ Schmerz Geschichte, die mich aber dennoch fesseln konnte. Zwar wird sie zum Ende hin etwas sehr romantisch, aber das haftet solchen Geschichten ja oft an. Der Autorin gelang es, ihren Personen ein Gesicht zu geben, wobei mir Estée näher kam, aber vielleicht auch, da sie in einer Zeit lebte, in der es Frauen nicht einfach hatten. Ansonsten war es ein sehr unterhaltsamer Roman.

Am Ende richtet sich die Autorin an ihre Leser*innen mit folgendem Satz:

"Dies sind ganz einfache Geschichten, die ich weitergebe, um den Leser*innen auf der ganzen Welt Liebe, Glück und Hoffnung zu bringen." Und ich glaube, es ist ihr auch gelungen.


Ab Winter 2023 erscheinen weitere Bände der Reihe.

Die vermisste Tochter und Die verheimlichte Tochter