Ein Buch, in dem man sich völlig verlieren kann!

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kkruse Avatar

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Hier muss ich gar nicht viele Worte verlieren, denn ich bin von Miriam Georgs neuem Roman absolut begeistert und habe nichts zu kritisieren. Dieser dicke Schmöker, in dem die Autorin Gegenwart und Vergangenheit packend miteinander verknüpft, ist wie die „Elbleuchte“-Reihe oder „Im Nordwind“/„Im Nordlicht“ wieder gründlich recherchiert, sodass man sich nicht nur wegen der Handlung und der Charaktere zwischen den Seiten verlieren kann, sondern dabei auch geschichtlich noch etwas dazulernt. Absolut klasse!
Die Handlung spielt auf zwei Ebenen: in der Gegenwart und in der Zeit des 2. Weltkriegs zwischen 1943-46. Ich fand es interessant, von der Autorin mal etwas zu lesen, das im Hier und Jetzt spielt und diese Abschnitte schreibt sie ebenso packend und authentisch wie ihre historischen Kapitel. In der Gegenwart begibt sich die Protagonistin Laura mit ihrer Mutter Ellen auf Spurensuche ihrer gerade verstorbenen Großmutter Änne, da sie nach deren Tod auf einige Geheimnisse und Ungereimtheiten in ihrer Vergangenheit gestoßen sind. Änne musste zur Zeit des 2. Weltkriegs aus Schlesien fliehen und davon handeln die historischen Kapitel in diesem Roman.
Die Autorin erzählt eine absolut packende und detailliert recherchierte Geschichte mit viel Gefühl und Dramatik, ohne dass es dabei kitschig wird. Im Gegenteil, Ännes Schicksal ist erschütternd und die Autorin schildert die historischen aber auch die gegenwärtigen Begebenheiten sehr authentisch und mitreißend. Man merkt, dass ihr der Stoff am Herzen lag, da er zum Teil auch auf ihrer eigenen Familiengeschichte basiert.
Der Roman ist äußerst vielschichtig, es gibt viele unerwartete Wendungen und überraschende Momente. Es ist fast schon erstaunlich, wie viel Handlung zwischen zwei Buchdeckel passt! Es bleibt bis zum allerletzten Moment spannend und gerade das Ende ist ganz anders als erwartet, sodass sich die Lektüre bis zum letzten Absatz lohnt und keine Sekunde Langeweile aufkommt. Und ein Vorteil gegenüber Miriam Georgs anderen Werken ist, dass dieses Buch in sich abgeschlossen ist und man keinen gemeinen Cliffhanger aushalten muss…
Ein grandioser Familienroman mit viel Emotion (ohne Kitsch), Spannung und historischem Hintergrund - ein Schmöker, in dem man sich aus lauter Lesefreude wirklich verlieren kann!