Heimat im Herzen
Ich habe schon mehrere Bücher von Miriam Georg gelesen und war bisher jedes Mal begeistert. Entsprechend groß war meine Vorfreude auf "Die Verlorene „ und ich kann sagen, dass sich diese Vorfreude mehr als gelohnt hat. Dieses Buch hat mich von der ersten bis zur letzten Seite vollkommen gefesselt. Jede Seite ist mit Liebe zum Detail geschrieben, sorgfältig durchdacht und die Wortwahl so gewählt, dass es einfach ins Herz trifft.
Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt. Zum einen in der Zeit des Zweiten Weltkriegs in Schlesien, zum anderen im Jahr 2019 in Frankfurt und ebenfalls im früheren Schlesien, nun Śląsk. In der Gegenwart begleiten wir die Protagonistin Laura, die sich nach dem Tod ihrer Großmutter auf die Suche nach deren Vergangenheit macht. Auf dem Sterbebett hatte die Großmutter einen geheimnisvollen Namen genannt und Laura möchte herausfinden, was es damit auf sich hat. Erste Hinweise findet sie in deren Haus in Frankfurt, die sie schließlich ins ehemalige Schlesien führen. Dort landet sie auf einem wunderschönen, warmherzig beschriebenen Gutshof, auf dem scheinbar auch ihre Großmutter gelebt hat.
Parallel dazu erfahren wir in der Vergangenheitsperspektive vom schweren Leben der Großmutter während des Krieges. Die Erzählung beleuchtet Themen wie Flucht, Heimatverlust, Neuanfänge und die Aufarbeitung von Traumata. Miriam Georg verknüpft diese beiden Erzählstränge meisterhaft, denn die Vergangenheit wirft ihre Schatten bis in die Gegenwart hinein.
Die Charaktere in diesem Buch sind mir alle unfassbar sympathisch und sofort ans Herz gewachsen. Selbst Änne, die recht speziell ist, eigenbrötlerisch und auf den ersten Blick kühl und abgebrüht wirkt. Doch auch sie hat ihre Geschichte und ein gutes Herz.
Der Schreibstil ist bildhaft, emotional und warmherzig. Ich fühlte mich mitten in der Geschichte, konnte die Schauplätze vor mir sehen und die Emotionen der Figuren spüren. Die Seiten fliegen nur so dahin und gleichzeitig hinterlässt das Buch bleibende Eindrücke. Besonders berührend fand ich, wie die Autorin aufzeigt, dass Herkunft und Identität oft durch äußere Ereignisse wie Krieg und Vertreibung geprägt werden und dass diese Erlebnisse unsichtbare Narben hinterlassen, die sich über Generationen hinweg fortsetzen. Das Nachwort der Autorin hat mich noch einmal besonders bewegt. Zu erfahren, dass die Geschichte einen familiären Bezug hat, inspiriert unter anderem von Erlebnissen ihres Großvaters, gab dem Ganzen eine zusätzliche Tiefe. Auch wenn es sich um einen fiktionalen Roman handelt, fließen hier wahre Begebenheiten ein, die dem Ganzen Authentizität und emotionale Wucht verleihen.
"Die Verlorene" ist ein Roman, der nicht nur packend erzählt ist, sondern auch wichtige historische und menschliche Themen berührt. Er ist lehrreich, bewegend und gleichzeitig wunderschön zu lesen. Eine klare Leseempfehlung!
Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt. Zum einen in der Zeit des Zweiten Weltkriegs in Schlesien, zum anderen im Jahr 2019 in Frankfurt und ebenfalls im früheren Schlesien, nun Śląsk. In der Gegenwart begleiten wir die Protagonistin Laura, die sich nach dem Tod ihrer Großmutter auf die Suche nach deren Vergangenheit macht. Auf dem Sterbebett hatte die Großmutter einen geheimnisvollen Namen genannt und Laura möchte herausfinden, was es damit auf sich hat. Erste Hinweise findet sie in deren Haus in Frankfurt, die sie schließlich ins ehemalige Schlesien führen. Dort landet sie auf einem wunderschönen, warmherzig beschriebenen Gutshof, auf dem scheinbar auch ihre Großmutter gelebt hat.
Parallel dazu erfahren wir in der Vergangenheitsperspektive vom schweren Leben der Großmutter während des Krieges. Die Erzählung beleuchtet Themen wie Flucht, Heimatverlust, Neuanfänge und die Aufarbeitung von Traumata. Miriam Georg verknüpft diese beiden Erzählstränge meisterhaft, denn die Vergangenheit wirft ihre Schatten bis in die Gegenwart hinein.
Die Charaktere in diesem Buch sind mir alle unfassbar sympathisch und sofort ans Herz gewachsen. Selbst Änne, die recht speziell ist, eigenbrötlerisch und auf den ersten Blick kühl und abgebrüht wirkt. Doch auch sie hat ihre Geschichte und ein gutes Herz.
Der Schreibstil ist bildhaft, emotional und warmherzig. Ich fühlte mich mitten in der Geschichte, konnte die Schauplätze vor mir sehen und die Emotionen der Figuren spüren. Die Seiten fliegen nur so dahin und gleichzeitig hinterlässt das Buch bleibende Eindrücke. Besonders berührend fand ich, wie die Autorin aufzeigt, dass Herkunft und Identität oft durch äußere Ereignisse wie Krieg und Vertreibung geprägt werden und dass diese Erlebnisse unsichtbare Narben hinterlassen, die sich über Generationen hinweg fortsetzen. Das Nachwort der Autorin hat mich noch einmal besonders bewegt. Zu erfahren, dass die Geschichte einen familiären Bezug hat, inspiriert unter anderem von Erlebnissen ihres Großvaters, gab dem Ganzen eine zusätzliche Tiefe. Auch wenn es sich um einen fiktionalen Roman handelt, fließen hier wahre Begebenheiten ein, die dem Ganzen Authentizität und emotionale Wucht verleihen.
"Die Verlorene" ist ein Roman, der nicht nur packend erzählt ist, sondern auch wichtige historische und menschliche Themen berührt. Er ist lehrreich, bewegend und gleichzeitig wunderschön zu lesen. Eine klare Leseempfehlung!