Kriegswirren

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griseldis2000 Avatar

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Der neue Roman von Miriam Georg wird ziemlich gehyped und steht in jeder Bahnhofsbuchhandlung. Er ist 502 Seiten dick und das ist aus meiner Sicht deutlich zu lang. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und sie schafft es, eine Atmosphäre zu erzeugen, die mich als Leserin mitnimmt. Die Zeitwechsel von der Jetztzeit in die Kriegesendphase bauen Spannung auf, können diese aber am Ende nicht wirklich halten. Auf mich wirkt insbesondere das letzte Drittel des Buches so konstruiert, dass ich einfach nicht mehr emotional dabei war, ich finde es schade, dass so viel Verwirrspiel stattfindet, denn es trägt nicht zur Glaubwürdigkeit bei. Gerne hätte ich bei alldem mehr aus Luises Perspektive gesehen. Insgesamt ein leicht lesbares, unterhaltsames und in Teilen auch berührender Roman, der nach Aussagen der Autorin ihr bisher persönlichster sei. Auch hat sie sich mit dem Thema generationsübergreifendes Trauma auseinandergesetzt, was für meinen Geschmack aber etwas zu kurz kommt. Die schwangere Enkelin bleibt für mich sehr blass und auch ihre Mutter erhält keine wirkliche Stimme. Schade.