Unglaublich berührend

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tigerbea Avatar

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Lauras Großmutter Änne kam nach dem Krieg allein mit ihrer kleinen Tochter aus Schlesien nach Frankfurt. Sie hat ungern von der alten Heimat erzählt und keiner hat deshalb nachgefragt. Nach Ännes Tod finden Laura und ihre Mutter Ellen alte Dokumente und Fotos, die ihnen Rätsel aufgeben. Laura beschließt daraufhin, in den Geburtsort ihrer Großmutter zu fahren, der heute in Polen liegt. Sie findet tatsächlich den alten Gutshof der Familie, aber anstatt Antworten auf ihre Fragen zu bekommen, stellen sich immer neue Fragen. Als Laura endlich die Wahrheit über ihre Großmutter erfährt, muß sie feststellen, daß sie Änne eigentlich gar nicht richtig gekannt hat.

"Die Verlorene" von Miriam Georg ist ein ganz besonderes Buch. Das Thema Krieg und Vertreibung hat die Autorin in einer unglaublich betroffen machende Geschichte verarbeitet, die nach ihren Angaben ihren Ursprung in der eigenen Familie hat. Miriam Georgs Schreibstil hüllt die Leser ein und nimmt sie mit in eine andere Welt. Dabei ist es egal, ob sie die herrlichen Sommer in Schlesien beschreibt oder später die grausamen Kriegsjahre. Sie findet immer die passenden Worte. Die Handlungsweise einiger Menschen erscheint auf den ersten Blick manchmal merkwürdig, aber sie ist dann doch der Zeit geschuldet. Niemand von uns kann sich wohl annähernd vorstellen, was die Menschen erdulden mußten. Miriam Georgs Geschichte zeigt dies eindrucksvoll. Dieses Buch ist ein absolutes Muß für Leute, die an der deutschen Geschichte interessiert sind!