Vergangenheit annehmen und loslassen
Dies ist ein wunderbarer und sehr komplexer Roman über eine Familiengeschichte mit vielen Verwicklungen und Geheimnissen. Die Handlung findet auf zwei Zeitebenen statt. Das Geschehen spielt einerseits in den Kriegsjahren ab 1941, andererseits im Jahr 2019. Im Zentrum stehen drei Frauen: die 93jährige Änne, deren Tochter Ellen und Enkeltochter Laura. Änne gehört zu den Menschen, die nach dem Krieg aus Schlesien flüchten mussten. Eines Tages erhält sie ein mysteriöses Paket mit einem Gemälde, das sie scheinbar als junge Frau zeigt. Was hat es mit diesem Bild auf sich? Änne scheint es zu wissen, denn es löst heftige Panik in ihr aus. Als sie kurz danach an den Folgen eines Sturzes von der Leiter verstirbt, stehen Ellen und Laura vor vielen unbeantworteten Fragen, die sie Änne nun nicht mehr stellen können. Kurzerhand machen sich die beiden Frauen auf den Weg ins heutige Polen, um Spuren von Ännes Familie zu finden und somit auch ihre eigene Geschichte zu beleuchten. Tatsächlich stoßen sie auf verblüffende Zusammenhänge.
Der Roman hat eine sehr hohe Erzähldichte und ist spannend von der ersten bis zu letzten Seite. Die Figuren sind plastisch und facettenreich gezeichnet. Die geschichtlichen Hintergründe sind sehr authentisch beschrieben. Dass in zwei Zeitebenen erzählt wird, ist genial. Während den Leserinnen und Lesern die gesamte Dramatik der Geschichte in vielen Einzelheiten zugänglich wird, erfahren die Romanfiguren Ellen und Laura gerade so viel, wie sie brauchen, um zu verstehen und mit der Vergangenheit abschließen zu können. Das Szenario ist sehr sensibel und versöhnlich gestaltet. Das finde ich enorm wichtig, geht es doch hier um ein sehr schmerzhaftes Kapitel europäischer Geschichte.
Ich bin sehr angetan von diesem Buch und gebe sehr gern die höchstmögliche Anzahl an Sternen. Ich wünsche dem Roman sehr viele Leser.
Der Roman hat eine sehr hohe Erzähldichte und ist spannend von der ersten bis zu letzten Seite. Die Figuren sind plastisch und facettenreich gezeichnet. Die geschichtlichen Hintergründe sind sehr authentisch beschrieben. Dass in zwei Zeitebenen erzählt wird, ist genial. Während den Leserinnen und Lesern die gesamte Dramatik der Geschichte in vielen Einzelheiten zugänglich wird, erfahren die Romanfiguren Ellen und Laura gerade so viel, wie sie brauchen, um zu verstehen und mit der Vergangenheit abschließen zu können. Das Szenario ist sehr sensibel und versöhnlich gestaltet. Das finde ich enorm wichtig, geht es doch hier um ein sehr schmerzhaftes Kapitel europäischer Geschichte.
Ich bin sehr angetan von diesem Buch und gebe sehr gern die höchstmögliche Anzahl an Sternen. Ich wünsche dem Roman sehr viele Leser.