Verlorene Vergangenheit
        Miriam Georg erzählt in "Die Verlorene" die Geschichte einer Familie in zwei verschiedenen Zeiten. Im Schlesien der 1940er Jahre lebt Änne auf einem Gutshof, während ihre Enkelin Laura 2019 nach dem Tod der Großmutter versucht, deren verschwiegenes Leben zu rekonstruieren. Durch die Verbindung von Vergangenheit und Gegenwart zeigt die Autorin, wie unausgesprochene Erlebnisse und Traumata über Generationen nachwirken.
Die Passagen in der Vergangenheit sind dabei deutlich überzeugender. Georg beschreibt das Leben während der Kriegsjahre und die zunehmende Bedrohung durch Flucht und Vertreibung sehr eindringlich und mit viel Feingefühl. Besonders gelungen fand ich die Beziehung zwischen den Zwillingsschwestern Änne und Luise, die zwischen Nähe und Rivalität wechselt.
Weniger überzeugt hat mich die Gegenwartshandlung. Lauras Nachforschungen bleiben vergleichsweise blass und das Ende empfand ich als etwas konstruiert. Trotzdem liest sich der Roman dank des flüssigen, teils melancholischen Stils sehr angenehm und schnell weg.
"Die Verlorene" ist ein gut kontruierter und offenbar sorgfältig recherchierter Roman über Schuld und das Schweigen zwischen den Generationen. Trotz kleiner Schwächen fand ich ihn sehr lesenswert.
    Die Passagen in der Vergangenheit sind dabei deutlich überzeugender. Georg beschreibt das Leben während der Kriegsjahre und die zunehmende Bedrohung durch Flucht und Vertreibung sehr eindringlich und mit viel Feingefühl. Besonders gelungen fand ich die Beziehung zwischen den Zwillingsschwestern Änne und Luise, die zwischen Nähe und Rivalität wechselt.
Weniger überzeugt hat mich die Gegenwartshandlung. Lauras Nachforschungen bleiben vergleichsweise blass und das Ende empfand ich als etwas konstruiert. Trotzdem liest sich der Roman dank des flüssigen, teils melancholischen Stils sehr angenehm und schnell weg.
"Die Verlorene" ist ein gut kontruierter und offenbar sorgfältig recherchierter Roman über Schuld und das Schweigen zwischen den Generationen. Trotz kleiner Schwächen fand ich ihn sehr lesenswert.
