Wahrheit und Lügen
Als Laura im Haus ihrer Großmutter Änne ein paar Sachen für das Krankenhaus einpackt, findet sie lauter merkwürdige Erinnerungsstücke. Zwar hat ihre Großmutter manchmal von den schönen Sommern in Schlesien erzählt, Fragen zu ihrer Familie, ihrer Flucht, hat sie nie beantwortet.
Dann stirbt sie und es ist zu spät, über die Vergangenheit zu sprechen. Laura fährt nach Polen. Sie findet den Pappelhof, in dem Änne und ihre Geschwister aufwuchsen.
Das Buch hat zwei Zeitebenen. Zum einen ist es 2019, als Laura mit ihren Recherchen beginnt. Die andere Ebene erzählt die Vergangenheit von 1941 bis 1947. Dadurch sind wir Laura immer einige Schritte voraus und wissen bereits, was sie noch herausfinden muss.
Die Vergangenheitsebene spannt einen weiten Bogen von glücklicher Kindheit über Nationalsozialismus und Krieg, Kriegsgefangenen und Zwangsarbeitern, bis zu Vertreibung und Flucht. Sie erzählt von Zwillingen, die sich nah sind und doch auch verschieden und von einer der beiden Schwestern, die sich an die andere klammert.
Miriam Georg hat in diesem Buch Teile ihrer Familiengeschichte, auch Aufzeichnungen ihres Großvaters verarbeitet, aber es ist kein autofiktionaler Roman. Sie schreibt empathisch und sehr bildhaft, man kann sich die Szenerien und Personen gut vorstellen.
Die Grauen des Krieges, die auf schriftlichen Erinnerungen ihres Großvaters basieren, sind eindringlich wiedergegeben.
Die persönliche Familiengeschichte steht stellvertretend für viele solcher Schicksale, die Krieg, Enteignung, Flucht und Vertreibung erlebten. Und auch das Umgehen mit solchen Traumata, das Schweigen, Nicht-Darüber-Reden-Wollen ist typisch für viele dieser Generation. Nicht typisch sind wahrscheinlich die vielen Lügen, auf deren Basis sich Änne ihr neues Leben aufgebaut hat.
Das Buch handelt von einer ganzen Generation, die durch Angst und das Erleben von Gewalt geprägt wurden, die ihre Heimat verloren haben und sich dennoch den Willen, zu überleben bewahrt haben. Es handelt auch vom Schweigen und Lügen und von Mutter-Tochter-Konflikten.
Durch die wechselnden Zeitebenen ist es sehr kurzweilig zu lesen. Von Anfang an werden viele Fäden ausgelegt, die erst nach und nach entwirrt werden. Dadurch entsteht ein starker Spannungsbogen, der bis zum Schluss anhält.
FAZIT: ein gut geschriebener Roman, der eine Familiengeschichte mit historischen Ereignissen kombiniert.
Dann stirbt sie und es ist zu spät, über die Vergangenheit zu sprechen. Laura fährt nach Polen. Sie findet den Pappelhof, in dem Änne und ihre Geschwister aufwuchsen.
Das Buch hat zwei Zeitebenen. Zum einen ist es 2019, als Laura mit ihren Recherchen beginnt. Die andere Ebene erzählt die Vergangenheit von 1941 bis 1947. Dadurch sind wir Laura immer einige Schritte voraus und wissen bereits, was sie noch herausfinden muss.
Die Vergangenheitsebene spannt einen weiten Bogen von glücklicher Kindheit über Nationalsozialismus und Krieg, Kriegsgefangenen und Zwangsarbeitern, bis zu Vertreibung und Flucht. Sie erzählt von Zwillingen, die sich nah sind und doch auch verschieden und von einer der beiden Schwestern, die sich an die andere klammert.
Miriam Georg hat in diesem Buch Teile ihrer Familiengeschichte, auch Aufzeichnungen ihres Großvaters verarbeitet, aber es ist kein autofiktionaler Roman. Sie schreibt empathisch und sehr bildhaft, man kann sich die Szenerien und Personen gut vorstellen.
Die Grauen des Krieges, die auf schriftlichen Erinnerungen ihres Großvaters basieren, sind eindringlich wiedergegeben.
Die persönliche Familiengeschichte steht stellvertretend für viele solcher Schicksale, die Krieg, Enteignung, Flucht und Vertreibung erlebten. Und auch das Umgehen mit solchen Traumata, das Schweigen, Nicht-Darüber-Reden-Wollen ist typisch für viele dieser Generation. Nicht typisch sind wahrscheinlich die vielen Lügen, auf deren Basis sich Änne ihr neues Leben aufgebaut hat.
Das Buch handelt von einer ganzen Generation, die durch Angst und das Erleben von Gewalt geprägt wurden, die ihre Heimat verloren haben und sich dennoch den Willen, zu überleben bewahrt haben. Es handelt auch vom Schweigen und Lügen und von Mutter-Tochter-Konflikten.
Durch die wechselnden Zeitebenen ist es sehr kurzweilig zu lesen. Von Anfang an werden viele Fäden ausgelegt, die erst nach und nach entwirrt werden. Dadurch entsteht ein starker Spannungsbogen, der bis zum Schluss anhält.
FAZIT: ein gut geschriebener Roman, der eine Familiengeschichte mit historischen Ereignissen kombiniert.