Gelungener Auftakt einer neuen Pageturner-Serie von Thriller-Meister Simon Beckett

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minjo Avatar

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Schon das düstere Bild auf dem Cover lässt noch dunklere Dinge erahnen...

Und so kommt es dann auch: Schon mit dem ersten Satz ist man mitten im Geschehen und fühlt sich an den grusligen Ort eines verlassenen Schlachthauses nahe der alten Docks in London versetzt. Slaughter Quay ... schon der Name weckt grausame Assoziationen und ist somit das perfekte Setting für den Auftakt einer neuen Thriller-Serie von Simon Beckett.
Warum wurde Jonah von seinem alten Freund um Mitternacht an diesen verlassenen Ort gebeten? Jonah kommt zu spät, er findet Gavin ermordet in der alten Halle und als ob das nicht schon schlimm genug ist, findet er drei in Plastik eingehüllte Leichen. Wobei, eine davon bewegt sich noch... Die tragischen Ereignisse in der alten Lagerhalle führen Jonah zurück zum tragischen Verschwinden seines Sohnes Theo vor zehn Jahren. Hat sein alter Freund Gavin herausgefunden, was damals wirklich geschah? Verzweifelt versucht Jonah, dies herauszufinden und gerät dabei selbst unter Verdacht der Ermittler.

Simon Beckett hat eine unverwechselbare Art zu schreiben. Mit seinem sehr lebendigen Schreibstil findet er sofort den Schalter, um das Kopfkino zu starten. Dort lässt er Bilder entstehen, die man dort eigentlich nicht haben möchte. Verlassene Lagerhäuser, dunkle Gassen, nahende Schritte ... schon beim lesen fühlt man die unheimliche Atmosphäre und bekommt Gänsehaut. Man fühlt sich wie ein Beobachter, der gleichzeitig fasziniert und erschüttert durch die vor die Augen geschlagenen Hände spickelt und nicht wegschauen kann. Die Spannung ist greifbar und durchgängig von Anfang bis zum Ende.
Die Geschichte ist sehr gut ausgearbeitet und schlüssig, wenn auch der Protagonist - seit vielen Jahren selbst bei einer bewaffneten Eliteeinheit der MET - manchmal erstaunlich naiv agiert. Man sollte doch annehmen, dass er durch seine Berufserfahrung in einigen Situationen wesentlich professioneller handeln müsste. Dennoch wirkt er authentisch, sympathisch und erweckte außerdem mein Mitgefühl, man hofft mit und für ihn, dass er seinen Sohn nach all den Jahren vielleicht doch noch lebend findet. Doch das werden wir sicher erst am Ende der neuen Jonah-Colley-Reihe herausfinden...

Fazit: Simon Beckett ist einfach ein Meister seines Genres - auch dieser Thriller ist Lesegenuss pur! Absolute Leseempfehlung!