Erschieß ihn

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fino Avatar

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Jonah Colley, Mitglied einer bewaffneten Spezialeinheit bei der Polizei, wird eines Abends von seinem ehemaligen Freund Gavin angerufen. Zu ihm ist der Kontakt vor zehn Jahren abgebrochen, kurz nachdem Jonahs Sohn Theo von einem Spielplatz verschwand, als er einen Moment unaufmerksam gewesen war. Bei einem Unfall soll er ums Leben gekommen sein. Trotzdem will Jonah Gavin helfen und begibt sich um Mitternacht zu einem Lagerhaus am Slaughter Quay. Dort findet er dessen Leiche und drei weitere Opfer. Eine Frau lebt noch. Doch bevor Jonah Hilfe holen kann, wird er überwältigt. Nach einem Kampf wacht er im Krankenhaus auf – und muss feststellen, dass das Geschehen angezweifelt wird…

Da mir die „Hunter“-Reihe des Autors sehr gut gefallen hat, hatte ich mich auch auf diesen Thriller gefreut. Ob er so gut ist wie die anderen Bücher, lässt sich schwer sagen, weil man sie nicht direkt miteinander vergleichen kann. Aber ich wurde auf alle Fälle nicht enttäuscht. Selten habe ich in letzter Zeit ein Buch in so wenigen Tagen verschlungen. Von Anfang an wird Spannung aufgebaut, die bis zum Ende nicht nachlässt. Der Thriller wird aus Jonahs Sicht erzählt. Der Leser erfährt auch immer mehr über seine Vergangenheit. Immer wieder gibt es Wendungen, und man fiebert mit Jonah mit, der immer wieder Rückschläge erleben muss auf der Suche nach der Wahrheit sowohl was das Verschwinden seines Sohnes als auch das Geschehen in jener Nacht am Slaughter Quay angeht. Man kann sich gut in ihn hineinversetzen.

Der Schluss war glaubwürdig und kam überraschend. Anfangs hatte ich mich gefragt, ob überhaupt alles aufgeklärt werden würde, da es sich ja um den Auftakt einer Reihe handeln soll. Tatsächlich wurde nicht alles bis ins Detail beantwortet, was Raum für weitere Bände lässt. Es wurde jedoch so weit aufgeklärt, dass kein großer Cliffhanger blieb und ich nicht unbefriedigt auf den nächsten Band warten muss (und bis dahin das meiste wieder vergessen hätte).

Das Cover gefällt mir. Es stellt die düstere Atmosphäre des verlassenen Lagerhauses dar. Wie die übrigen Bücher des Autors ist es in schwarz-weiß gehalten. Der Titel, der dem englischen Original entspricht, passt zum Inhalt. Der Beschreibung des Buches macht neugierig und verrät nicht zu viel. Mir gefällt es nicht, wenn dort Ereignisse verraten werden, die erst spät geschehen.

Ich kann den Thriller weiterempfehlen und werde definitiv auch weitere Bände mit Jonah Colley lesen.