Gut konstruiertes Verwirrspiel

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Simon Beckett hat bekanntlich viele Fans und auch ich gehöre seit zahlreichen Jahren zu seinen begeisterten Leser*innen. In seinem neuen Buch „Die Verlorenen“ gönnt er zwar seinem beliebten Protagonisten, dem forensischen Anthropologen David Hunter, eine Pause, dennoch bleibt er der Tradition seiner gut konstruierten Spannungsromane treu und hat wieder einen echten Pageturner geschrieben.
Handlungsort ist London, viele Szenen spielen in den düsteren Docklands.
Jonathan Colley, der Mitglied einer bewaffneten Spezialeinheit der Londoner Polizei ist, wird völlig überraschend von seinem Freund Gavin per Mail kontaktiert. Er bittet ihn um Hilfe und obwohl Jonah nach dem Verschwinden seines 4-jährigen Sohnes vor 10 Jahren den Kontakt zu ihm abgebrochen hatte, fährt er zum Slaughter Kai, wo ihn ein Alptraum erwartet. Jonah wird hineingezogen in eine Geschichte, beruhend auf Betrug, Lüge und Verrat und gerät sogar in den Verdacht, ein Mörder zu sein. Obwohl er sich selbst in Lebensgefahr begibt, treibt ihn immer weiter der Gedanke an, endlich herauszufinden, was wirklich damals mit seinem Sohn Theo geschehen ist.
Ich war wieder einmal sehr begeistert von Simon Beckett. Es gelingt ihm einfach meisterhaft mit Hilfe von verschiedenen überraschenden Wendungen in der Story, atemberaubende Spannung aufzubauen. Mir gefällt in diesem Zusammenhang auch besonders, dass die Krimis nicht allzu umfangreich sind und die Erzählstruktur schon alleine deshalb sehr dicht. Die düstere Stimmung lastet wie ein Nebel über der Geschichte, wie passend, dass sie in London spielt. Die Hauptfigur Jonathan Colley ist sehr gut gezeichnet, ein Mann, der durch den Verlust seines Sohnes innerlich zerrissen ist und trotzdem versucht, sein Leben in den Griff zu bekommen.
Nicht nur Beckett-Fans werden dieses Buch mögen. Die Gestaltung der Hardcover-Ausgabe ist wenig spektakulär, passt aber gut zum Inhalt.