Hammermäßiger Nervenkitzel

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Jonah Colley ist ein gebrochener Mann. Zu Anfang bemerkt man es noch nicht, da er sich hinter einer Fassade versteckt. Doch von Seite zu Seite kamen immer mehr Charakterzüge zu Tage, die mich doch ein wenig erschreckten. Er hat seinen Sohn verloren, seine Frau und seinen besten Freund. Er hat nur wenig soziale Kontakte und lebt in einer Bruchbude. Die Arbeit ist sein Ein und Alles. Durch Rückblicke erfährt man, wie stark emotional Jonah geschädigt ist. Als Hauptcharakter konnte er mich durch seine Handlungen häufig überraschen. Er hat nie aufgegeben, ist immer nur noch stärker zurückgekommen. Für mich ein wundervoller Protagonist, der jedoch leider das ganze Buch vollständig einnimmt, sodass kaum Platz bleibt für weitere Charaktere. Hier besteht definitiv Verbesserungsbedarf.

Der Schreibstil ist wie immer sehr spannungsreich und auch emotional, teilweise wirklich brutal. Der Autor kann sehr gut mit Worten umgehen und schaffte es, mich als Leser häufig zu schockieren. Er nimmt kein Blatt vor den Mund und entführt uns in eine blutige, jedoch reale Welt einer Schieberbande. Das Buch beginnt bereits sehr stark und die Spannungskurve steigert sich kontinuierlich, sodass man kaum Zeit hatte, um Luft zu holen.

Zum Ende hin gab es dann sogar noch eine überraschende Wendung, die ich so nicht erwartet hatte. Auch werden einige Fragen ungeklärt gelassen, sodass man sich bereits jetzt auf den zweiten Teil freuen kann. Anders als in der David-Hunter-Reihe wird hier der Fokus auf Polizeiarbeit gelegt, weniger auf Forensik und Gerichtsmedizin. Vielleicht lernen sich die beiden Charaktere in einem Buch kennen? Das wäre eine tolle Crossover-Geschichte wert.

Persönliches Fazit: Hammermäßiger Nervenkitzel und somit ein gelungener Reihenauftakt mit vielen gut konstruierten Wendungen und tollen Szenen. Die perfekte Lektüre für Thriller-Fans - trotz des kleinen Kritikpunktes!