Jonah

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
cabotcove Avatar

Von

Jonah
Auf etwas Neues von Simon Beckett haben wohl wieder viele Leser/innen gewartet, u.a. auch ich – auch wenn mir bislang nicht jedes seiner Bücher gefallen haben...
Schön, dass hier endlich mal der englische Originaltitel 1:1 ins Deutsche übersetzt wurde (der Originaltitel lautet „The Lost“) - mich nervt das oft, wenn der Originaltitel sehr viel passender ist (der Autor/die Autorin denkt sich ja nun auch etwas dabei...) als die deutsche Übersetzung, die gerade bei Liebesromanen manchmal unnötig kitschig und klischeebeladen ist und bei Thrillern und Krimis oft schlicht unpassend oder einfallslos. Hier wurde das also prima gelöst in meinen Augen.
Die Cover von Simon Beckett´s Büchern ähneln sich ja immer im Grunde, so dass man das neueste Buch von ihm im Buchhandel immer rasch ausmachen kann, das gefällt mir auch sehr gut. Auch hier wurde das wieder ähnlich gestaltet und passt auch zur Geschichte, ein wenig düster und dunkel.
Bei „Die Verlorenen“ handelt es sich um den Start einer neuen Thrillerreihe um Jonah Colley, seines Zeichens Mitglied einer Spezialeinheit bei der Londoner Polizei, der sich seit dem spurlosen Verschwinden seines kleinen Sohnes Theo vor nun bereits über zehn Jahren mehr oder minder gut durchs Leben schlägt. Er hat das nie verwunden, es wurde nie wirklich aufgeklärt und so kann er natürlich auch nicht damit abschließen...
Auch die Freundschaft zu seinem besten Freund Gavin zerbrach durch diese Tragödie.
Als sich Gavin meldet und um Hilfe bittet, zögert Jonah nicht lange und will sich mit ihm treffen. Doch in dem verlassenen Lagerhaus findet Jonah nur seine Leiche, daneben drei weitere Tote, fest in Plastikplane eingewickelt, sehen sie aus wie Kokons... Eines der Opfer ist noch am Leben. Jonah findet sich in einem Albtraum wieder...
Was soll man sagen ? Simon Beckett weiß auf jeden Fall, wie es geht, das steht ganz außer Frage. Doch trotzdem hatte ich mir irgendwie mehr versprochen, eben deswegen...
Das soll das Buch nicht schlecht machen, ganz im Gegenteil. Meine Erwartungen waren vielleicht auch zu hoch und ich schrieb ja bereits, dass mich bereits zuvor nicht jedes seiner Bücher überzeugen konnten. Dieses hier vermochte das zwar wieder, aber eben nicht so zu 100% wie andere kürzlich gelesene Thriller, daher auch „nur“ vier Sterne statt fünf, aber dazu später.
Ich hätte mir irgendwie noch mehr Spannung gewünscht. Das Buch ist ja spannend, aber ich hätte es eben gerne noch fesselnder gehabt... Einige Stellen waren mir zu „lasch“; ich weiß nicht, wie ich das besser ausdrücken soll...
Jonah ist allerdings ein sehr guter, neuer Protagonist, dem man seine Probleme, Sorgen und Handlungen auch durchweg abnimmt, sehr authentisch.
Alles in allem also absolut solide Kost und lesenswert - nicht jedes Buch muss ja 5 Sterne erreichen..!