Kein gewöhnlicher Polizisten-Thriller

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Schon die Gestaltung des (Hör-)Buches überzeugt mich: schwarz/weiß mit einigen Verwischungen - eine Mischung von cleanen und mysteriösen Elementen, die sehr gut zu Inhalt und Schreibstil passt.

"Die Verlorenen" startet fulminant mit einer Eröffnungszene, die mit Entsetzen (die Kokons), Ekel aber auch atemloser Spannung nicht geizt. Polizist Jonah, die Hauptfigur, ist obwohl (oder gerade weil) ein Antiheld, sehr sympatisch und als Leserin konnte ich seine körperliche und emotionale Verletztheit sehr gut nachempfinden. Johannes Steck, der das Hörbuch spricht, unterstützt mein Bild von Jonah noch, indem er Jonah eine tiefe, no nonsense Stimme verleiht und insgesamt durch Betonung, Stimmlage, Pausen und Erzähltempo die verschiedenen Stimmungs- und Spannungslagen sehr überzeugend transportiert und so für einige Gänsehautmomente sorgt.

Während sich sowohl Tempo als auch Spannung in der Mitte des Buches etwas verlangsamen, um die Story weiterzubringen und die vielen Verbindungen zwischen Gegenwart und Vergangenheit zu erzählen, legen beide am Ende wieder deutlich zu und besonders der Showdown auf dem Boot ist überraschend und nichts für schwache Nerven.

Am Ende steht die Erkenntnis, der "Wahrheit ein Stück näher gekommen" zu sein, und dank des Cliffhangers, der mir ein lautes "oooooh" entlockte, bin ich sehr auf weitere Teile gespannt.