Spannend - trotz des vorhersehbaren Endes

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verdani snow Avatar

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Mitten in der Nacht erhält der erfahrene Londoner Polizist Jonah einen beunruhigenden Anruf seines ehemaligen besten Freundes und Kollegen Gavin. Obwohl er nichts Gutes ahnt, kommt er dessen Bitte nach und fährt zu einem verlassenen Lagerhaus an der Themse. Was in dieser Nacht am "Slaughter Quay" geschieht, wird nicht nur sein Leben völlig auf den Kopf stellen, sondern im weiteren Verlauf auch seelische Wunden aus seiner Vergangenheit wieder aufreißen.

Der Thriller "Die Verlorenen" von Simon Beckett fällt bereits aufgrund der Covergestaltung auf. Wie mittlerweile typisch für den Autor, ist auch dieses Cover in Schwarz-Weiß gestaltet. Ob das abgebildete Gebäude den Vorstellungen des Autors zum Lagerhaus am "Slaughter Quay" entspricht?

In gewohnter Manier versteht es der Autor, seinen Protagonisten trotz oder gerade wegen einiger charakterlicher Makel sympathisch erscheinen zu lassen. Dies führt unweigerlich dazu, dass man mit Jonah mitfühlt. Die eingefügten Rückblicke in die Vergangenheit tragen dazu bei, die Gedanken und Gefühle der Figuren in der erzählten Gegenwart besser nachvollziehen zu können. Zusammen mit dem klaren und einfachen, punktuell auch drastischen Sprachstil, entsteht daraus eine in sich nachvollziehbare Gesamthandlung. Durch diverse Verstrickungen, ein geschicktes Platzieren von Hinweisen und dem Auftauchen bestimmter Personen, bleibt die Spannung erhalten. Wegen der im "Slaughter Quay" geschaffenen Situation ist leider bereits nach etwa einem Drittel des Buches zu erahnen, wer bei all den schrecklichen Ereignissen, mit denen Jonah konfrontiert wird, die Fäden zieht. Dennoch ist der Handlungsverlauf als solcher spannend aufgebaut und das Ende fügt sich schlüssig zusammen.

Insgesamt ist dieser Thriller somit durchaus lesenswert.