Spannender nervenaufreibender Thriller

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Klappentext von der Verlagsseite:
Die Körper der toten Frauen sind in Plastikfolie eingewickelt, daneben liegt die Leiche seines ehemaligen Kollegen Gavin. Das düstere Bild gibt Jonah Colley von der Spezialeinheit der Londoner Polizei Rätsel auf. Denn Gavin selbst hat ihn kurz zuvor um ein Treffen in der verlassenen Lagerhalle gebeten. Als Jonah erkennt, dass eine der Frauen unter der Folie noch am Leben ist, wird er hinterrücks attackiert, kann den Angreifer aber überwältigen. Wie sich herausstellt, handelt es sich um den Serienkiller Owen Stokes. Jonah wird als Held gefeiert, doch als er der Frau wieder begegnet, die überlebt hat, behauptet sie, es sei noch ein Mann in der Lagerhalle gewesen. Jonah ermittelt auf eigene Faust und stößt auf eine Spur, die ihn an Stokes Schuld zweifeln lässt; und die ein ganz neues Licht auf die Entführung seines eigenen Sohnes wirft, der vor 10 Jahren spurlos verschwand.

Autoreninfo von der Verlagsseite:

Simon Beckett arbeitete als freier Journalist und schrieb für bedeutende britische Zeitungen wie Times, Daily Telegraph oder Observer. Im Laufe seiner journalistischen Arbeit spezialisierte er sich auf kriminalistische Themen. Heute ist er einer der bedeutendsten englischen Autoren von Kriminalromanen, dessen Bücher und Hörbücher sich regelmäßig auf den Bestsellerlisten finden. Simon Beckett ist verheiratet und lebt in Sheffield.

Erster Satz:
Als Jonah das Blut roch, war ihm klar, dass er in Schwierigkeiten steckte.

Meinung:
“Die Verlorenen” ist der Auftakt einer neuen Thriller-Reihe von Simon Beckett, mit Jonah Colley, Polizist einer Spezialeinheit, als Protagonisten und London als Handlungsort. Da ich die Reihe um den Forensiker David Hunter sehr liebe, musste auch unbedingt die neue Reihe gelesen werden. In Gegensatz zu meinen sonstigen Gewohnheiten, dieses Mal nicht als Printausgabe, sondern als Hörbuch. Leider in der gekürzten Ausgabe, aber dies macht in diesem Fall nichts.

Zu Beginn war ich skeptisch. Kann Beckett auch noch etwas anderes als David Hunter? Denn mit seinen Einzelbänden “Obsession” und “Flammenbrut” habe ich so meine Schwierigkeiten und so stehen, sie noch ungelesen im Regal. Nach mehreren Versuchen. Und ja er kann, so viel zu Beginn.

Simon Beckett hat wieder einen spannenden und nervenaufreibenden Thriller geschaffen. Er hält den Spannungsbogen konstant bei und durch die raschen Wechsel der Kapitel kommt überhaupt keine Langweile auf. Ein weiterer Grund dafür ist die Handlung, die auf zwei Zeitebenen spielt. Zum einen in der Gegenwart, in der Jonah Colley von einem ehemaligen Freund um Hilfe gebeten wird, und dann die Rückblende auf zehn Jahre davor, an dem sein Sohn Theo verschwand. Beide Handlungsstränge verwebt Beckett gekonnt ineinander und immer wieder habe ich mich gefragt, was mit Theo passiert ist und wer die Taten am Slaughter Quai begangen hat. Allein der Name Slaughter Quai ist schon passend für die Handlung und es schaudert mich immer noch bei dem Namen des Ortes, denn Beckett der mit den Schleuserbanden, Drogendelikten und Verschwinden von Personen schon harte Themen anpackt, beschreibt auch Szenen schwerer Gewalt, die einen Schlucken lassen.

Mit Jonah Colley bin ich schnell warm geworden. Er ist sympathisch und hat eine traurige Vergangenheit, die ihn traumatisiert hat. Dadurch handelt er oft impulsiv, leichtsinnig und schießt oft über das Ziel hinaus. So weit, dass die beiden Ermittler Fletcher und Bennet ihn als Mordverdächtigen führen.

Das Ende des Buches war stimmig und ließ noch vieles offen, sodass ich gespannt auf den zweiten Band um Jonah Colley warte.

Fazit
“Die Verlorenen” von Simon Beckett ist ein spannender Thriller mit einigen Wendungen, der mich am Ende noch mit Fragen zurückließ. Dennoch empfehlenswert.