Der Zauber der Worte und die Magie der Sprache

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Das Cover wirkt wie ein stilvolles Gemälde auf beruhigendem, grünem Passepartout, wie ein Stillleben mit drei Büchern und einem üppigen Blumenarrangement in Gelb – edel, schlicht, passend. Der Titel des Buches macht neugierig, denn man fragt sich: Kann man Worte vermessen? Diese ungewöhnliche Geschichte zweier sehr verschiedenen Frauen aus zwei Generationen handelt von der Liebe zu Büchern, gefüllt mit Worten, die ein Gewicht haben. Die bildreiche, teils poetische Sprache hier fängt viele Gefühle ein. Neben Themen wie Einsamkeit, Demenz, Schreibblockade, Freundschaft, Heimat, Trauer, Verlust etc. geht es auch um die Kraft der Sprache. Indem Ida Hermann, die junge Autorin mit Schreibblockade, auf der Reise nach Worten ist und der dementen Ottilie Selig, der Madame des papierenen Anwesens mit Lücken zwischen den Gedanken, ihren Lebensweg abschnittweise in Erinnerung bringt, baut sich spannende Dynamik auf. Beide gegensätzlichen Charaktere ergänzen sich in besonderer Weise. Die Beschreibung des Miteinanders ist berührend, teils tiefgründig. Kann man Fantasie und Worte messen? Ist ein Buch ein Vermächtnis gegen das Vergessen, um einen Abdruck auf dieser Welt zu hinterlassen?