Die Wortmalerin

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rebeccawinter Avatar

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Das Feuerwerk der Worte im orangen Einband wird von einem lindgrünen Schutzumschlag verborgen. Die Umschlagzeichnung eines Blumengebindes wiederholt sich im Text und wird hier jedem Kapitel vorangestellt. Eine sehr hübsche Gestaltung, komplettiert durch ein sattgrünes Lesebändchen. Der Verlag Harper Collins hat damit die gleiche Sorgfalt auf die Buchausstattung gelegt, wie die Autorin Katharina Seck auf den Roman.
Die märchenhafte Geschichte um die junge Autorin Ida, die ihre Worte verloren hat, und die Buchhändlerin Ottilie, die um das Vergessen ringt, handelt von Freundschaft, der Liebe zu Büchern und zum Schreiben. Vom Leben, den ergriffenen und verpassten Chancen.
Nicht alles ist für mich stimmig, insbesondere die Begründung des Zerwürfnisses zwischen Ottilie und den Dorfbewohnern. Doch Katharina Seck schreibt diesen Roman mit soviel Hingabe und Poesie, dass es nicht relevant ist. Ja, diese Autorin ist eine Wortmalerin. Ein wunderschöner Schreibstil mit dem sie ein zartes Wortaquarell zeichnet.
Eine Geschichte mit Nachhall, die tiefer geht, als es zunächst scheint. Es werden Ängste angesprochen und keineswegs alles rosig dargestellt. Aber am Ende wird alles gut, hinfallen und aufstehen!