Gefühle die nie vergehen

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bookworld91 Avatar

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Wie ist es, wegen der großen Liebe zu fliehen? Darum geht es in „Die vermisste Tochter“.
Claudia soll sich um eine Erbschaft kümmern. So reist sie zu einem Anwalt, der ihr Informationen zu einer unbekannten Frau gibt- ihrer Urgroßmutter. Da ihre Großmutter bereits verstorben ist, muss Claudia auf Spurensuche in Kuba, der Heimat ihrer Urgroßmutter, gehen. Und sie hätte nicht damit gerechnet, was sie da erwartet…
Claudias und Esmaraldas Geschichten haben mich zu tiefst berührt. Die eine sucht die Wahrheit, die andere die große Liebe. Und während Esmaraldas Schicksal eher tragisch ist, wird Claudias suche sie mit mehr als nur der Wahrheit bereichern. Ich finde es klasse, dass beide Frauen eindrücklich ihre Geschichte schildern, obwohl Kuba immer noch eher männlich dominiert ist.
Das ist ein wichtiges Thema: Unterdrückung. Esmaraldas Geschichte zeigt, wie Frauen früher von ihren Familien und später den Ehemännern im Zaun gehalten wurden. Das ist für mich ein sehr wichtiges Thema. Sicher, auch Esmaralda hatte Bedienstete. Doch bei ihr wurde anschaulich verdeutlicht, wie wenig Rechte Frauen in Kuba haben. Auch Claudia bringt ein wichtiges Thema mit: selbstbestimmtes Leben. Statt wie ihre beste Freundin zu kapitulieren, stürzt Claudia sich ins Abenteuer. Bestimmt von ihr selbst. Das finde ich absolut klasse.
Klasse ist auch die Sprache im Roman. Angepasst, bildlich und detailliert erfahre ich immer mehr von den Konstrukt, dass sowohl in den 50er Jahren als auch heute in Kuba eine Rolle spielt. Fünf Sterne.