Kann man nichts mit falsch machen

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penigram Avatar

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„Die vermisste Tochter“ ist mein erstes Buch der Autorin. Die Aufmachung und das Konzept erinnern mich sehr an die „Sieben Schwestern“-Reihe von Lucinda Riley und ich hatte etwas Sorge, dass die Ähnlichkeit zu stark werden würde. Das war durchaus so. Dennoch hat mir das Buch recht gut gefallen.

Alles beginnt mit einer geheimnisvollen Schachtel. Die junge Claudia folgt der Einladung einer Londoner Kanzlei und kommt so einem Geheimnis ihrer verstorbenen Großmutter auf die Spur. Dabei lernt sie auch Mateo kennen. Ihre Ermittlungen führen sie nach Kuba, wo sie einer herzzerreißenden Liebesgeschichte auf die Spur kommen.

Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt, wobei mir die Vergangenheitsebene im Kuba der 50er Jahre besonders gut gefallen hat. Die Schilderung Kubas, der Lebensverhältnisse und schließlich natürlich die Liebesgeschichte haben mir gut gefallen. Die Gegenwartsebene hingegen war mir persönlich leider nicht spannend genug. Das geht mir bei Familiengeheimnis-Romanen aber oft so, ich empfinde die Spurensuchen und die dazugehörige obligatorische Liebesgeschichte sehr oft eher langweilig erzählt werden. Leider ist das auch hier so.

Der Schreibstil der Autorin gefällt mir gut. Die Geschichte ist kurzweilig, einfach und unterhaltsam geschrieben. Es gefällt mir, wenn sich der Schreibstil nicht in den Vordergrund stellt und einfach die Geschichte erzählt wird. Aufgrund dessen würde ich schon sagen, dass ich weitere Bücher der Autorin lesen wollen würde.

„Die vermisste Tochter“ ist somit ein kurzweiliger, unterhaltsamer Roman mit viel Herzschmerz vor der schönen Kulisse Kubas. Hin und wieder wurde es mir zu kitschig und in der Gegenwartsebene fehlte mir etwas die Spannung. Die Vergangenheitsebene hingegen hat mich sehr mitreißen können. Weitere Bücher der Autorin werde ich mir sicher anschauen. Ich vergebe vier von fünf Sternen und eine Leseempfehlung für alle, die gerne das klassische Familiengeheimnis auf zwei Zeitebenen lesen möchten. Der Roman bietet eigentlich nichts Neues an, aber die klassischen Genre-Konventionen erfüllt er gut. Deshalb ist er wunderbar für begeisterte Leserin dieses Genres geeignet. „Kann man nichts mit falsch machen“ ist mein Fazit.