Die Wiederauferstehung des Jeffrey Tolliver

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c-bird Avatar

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Eine Studentin wird beim Joggen überfallen, betäubt und mehrmals vergewaltigt. Eine Zeugin ruft die Polizei. Am Tatort angekommen erklärt das Team rund um Polizeichef Jeffrey Tolliver die Frau sofort für tot. Erst die Rechtsmedizinerin Sara Linton erkennt, dass das Opfer noch lebt. Die junge Frau bleibt zwar querschnittsgelähmt, doch sie überlebt. Anders ergeht es der Zeugin, die plötzlich verschwunden ist…
Nach eher schlampig geführten Ermittlungen wird schließlich Daryl Nesbitt als Täter verhaftet und kommt ins Gefängnis.
Acht Jahre später. Wieder wird eine junge Frau brutal ermordet und der Modus gleicht der Tat vor acht Jahren. Daryl Nesbitt sitzt immer noch im Gefängnis und beteuert seine Unschuld. Als Täter kommt er nicht in Frage. Im Gegenteil, er behauptet sogar, dass ein Serienmörder die Taten begangen habe. Als Agent Will Trent Nesbitt befragt muss er erkennen, dass der alte Fall von damals noch einmal aufgerollt werden muss, damit die Wahrheit endlich ans Licht kommt.
Seit „Belladonna“ dem Debüt von Karin Slaughter bin ich ein großer Fan dieser Serie, die von der Grant County-Reihe mit dem Team Sara Linton und Jeffrey Tolliver zur Georgia-Reihe mit Will Trent mutierte. Sara muss sich in diesem Buch mit ihrem zukünftigen Ehemann Will und ihrem Ex-Mann Jeffrey, der ermordet wurde herumschlagen.
Erzählt wird auf zwei Zeitebenen, dem „Damals“ in Grant County und dem „Jetzt“ in Atlanta. Will Trent muss alte Zeugen ausfindig machen und läuft verschwundenen Beweisen hinterher. Doch er muss diesen Fall aufklären, auch um Saras Willen und um seine zukünftige Ehe mit ihr.
Total super fand ich die Wiederauferstehung von Jeffrey Tolliver, den ich schon irgendwie vermisse. Doch mit Will an Saras Seite ist ein sehr guter Ersatz gefunden. Doch so ganz rund läuft es zwischen den beiden nicht, denn Wills Heiratsantrag ging gründlich daneben…
Die Geschichte ist zwar superspannend erzählt, besonders der stete Wechsel zwischen den beiden Zeitebenen hat mir gut gefallen. Wer Karin Slaughter kennt, weiß dass die Autorin nicht mit blutigen Details spart, wenn es darum geht eine brutale Tat zu beschreiben. Doch dieses Mal fand ich die gut 670 Seiten einfach ein bisschen zu viel und ein Hauch von Langatmigkeit hat sich eingeschlichen.
Trotzdem ein spannender Thriller, weit über dem Durchschnitt. Karin Slaughter ist weiterhin ein Garant dafür, wenn es darum geht Gänsehaut zu erzeugen. Ich freue mich schon jetzt auf die Fortsetzung.