Mitten im Wald

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milena Avatar

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"Sara wollte keinen verstummten Ehemann. Und sie würde keine verstummte Frau sein." (S. 113) Diese Sätze sind der Schlüssel zum Titel und zu den Hauptfiguren des neuen Romans von Karin Slaughter. Die Leser erwarten 650 Seiten einer nicht nachlassenden Spannung. Die Geschichte klingt zunächst mal nicht so ungewöhnlich, ein wegen Mordes an zwei Frauen verurteilter Pädophiler behauptet, dass ihm die Morde zu Unrecht in die Schuhe geschoben wurden, weil ein Erfolg für die Öffentlichkeit erzwungen werden musste. Er sei aber unschuldig in dieser Angelegenheit und die Morde gingen weiter, es würden nur keine Zusammenhänge gesehen. Er gibt den Ermittlern eine Woche Zeit, in den alten Fällen nach Hinweisen zu den neuen Morden zu suchen. Im Gegenzug würde er Hinweise auf Vorgänge im Gefängnis geben, die vielsprechend von ihrer Sprengkraft wären. Will Trent und seine etwas schräge Partnerin Faith nehmen sich der Sache an, es finden sich zunächst aber nur Gemeinsamkeiten hinsichtlich des Ablageortes der Opfer im Wald, die nicht besonders aussagekräftig sind. Saras toter Exmann war als Polizeichef verwickelt, seine Partnerin Lena spielt ein merkwürdiges Spiel und gilt als nicht integer. Will und Sara bauen sich eine gemeinsame Zukunft auf, über der ein verdammt großer Schatten an Vergangenheit hängt. Ich habe das Buch sehr schnell gelesen, es hat mich sehr gefesselt. Besonders beeindruckt war ich von der Zeichnung der Charaktere. Selbst Nebenfiguren erscheinen in einer ungeheuren Schärfe im Detail. Herzlichen Dank an die Autorin für den Lesegenuss!