Raffinierter Plot

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„Die verstummte Frau“ war mein erstes Buch von Karin Slaughter, doch ist das der Einstieg in eine neue Droge oder war’s das auch schon wieder?
Beginnen tut die Geschichte mit der Erzählung, wie eine junge Frau attackiert wird. Nach einem Szenenwechsel geht es im Staatsgefängnis weiter, wo es zu einer Revolte gekommen war. Dort trifft der Ermittler Will Trent mit seiner Kollegin Faith Mitchell auf einen Insassen, der behauptet, die Ermittlungen entscheidend voranbringen zu können: Er habe Informationen zu einem vor Jahren begangenen Verbrechen, das er verübt haben soll, was er aber bestreitet. Ohne dieses Verbrechen aufzuklären, wird Will keine Ruhe mehr haben – schon gar nicht, weil damals Chief Jeffrey Tolliver im Spiel war - und dafür ist er auf die Mithilfe seiner GBI-Partnerin Sara Linton angewiesen. Doch die war persönlich involviert und so steht mit einem Mal für alle Beteiligten viel auf dem Spiel. Der Eiertanz beginnt …
Wie gesagt, bei dieser Autorin war ich Newbie – dennoch kam ich mit der Geschichte gut klar. Sicherlich gibt es Anmerkungen bzw. Beziehungen zwischen Figuren, die nicht vertraut waren und aus denen man mehr hätte herauslesen können. Zudem bleibt ein Aspekt der Geschichte (die Beziehung Saras zu ihren Männern) natürlich etwas weiter im Dunkeln als für Kenner der Serie, doch man kommt auch so zurecht. Schließlich ging es mir vorwiegend um den Thriller und die Handlung ist in sich geschlossen und hat es in sich: Auf verschiedenen Zeitebenen strickt Slaughter einen durchaus rasanten und raffinierten Plot. Dabei scheut sie sich auch nicht vor detailreich geschilderten blutigen Passagen. So weit so gut – das kennt man ja auch von den Skandinaviern und wer vor denen nicht zurückschreckt, kommt auch hier klar. Nicht so gut klargekommen bin ich mit der Erzählweise: Ich verstehe, dass man für einen nicht ganz simpel gestrickten Plot auf eine einfache Erzählweise setzen mag, doch die war mir über weite Teile zu simpel – das kann der eine oder andere Skandinavier besser. Somit gibt es 3,5 Sterne, die der teils doch sehr stakkatoartigen Erzählweise wegen abgerundet werden auf immer noch solide 3 Sterne.