Packend

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pabro78 Avatar

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Jess Ryder liefert mit „Die Villa“ einen atmosphärisch dichten Thriller, der von Beginn an eine subtile Spannung aufbaut. Vor drei Jahren starb Aoife bei ihrem Junggesellinnenabschied, und nun kehren ihre Freundinnen an den Ort des tragischen Geschehens zurück: eine abgelegene Villa in Spanien.

Ryder gelingt es meisterhaft, die unheilvolle Stimmung der Villa und der flirrenden spanischen Sonne als Kontrast zu den düsteren Geheimnissen der Protagonistinnen darzustellen. Die Handlung lebt von den unterschiedlichen Perspektiven und den Erinnerungsbruchstücken der Frauen. Jede von ihnen hat ihre eigene Version der schicksalhaften Nacht im Kopf, und je tiefer die Geschichte voranschreitet, desto mehr verwischen die Grenzen zwischen Wahrheit und Lüge.

Besonders faszinierend ist der psychologische Tiefgang des Romans. Die Autorin zeigt auf, wie belastend Schuldgefühle und unausgesprochene Wahrheiten sein können. Die Charaktere wirken vielschichtig und ambivalent – mal sympathisch, mal undurchsichtig, was die Dynamik zwischen den Frauen noch intensiver macht.

Die Geschichte wird Stück für Stück entfaltet, wobei Ryder gekonnt Cliffhanger setzt und die Leser*innen zum Miträtseln einlädt. Die Fragen „Was ist wirklich passiert?“ und „Wer hat etwas zu verbergen?“ treiben die Handlung unerbittlich voran. Das Finale überrascht, ohne konstruiert zu wirken.

Ein absolut fesselnder Thriller, der durch seine kluge Struktur und packende Atmosphäre besticht. Für Fans von psychologischen Spannungsromanen ist „Die Villa“ definitiv eine Empfehlung!