Ein Junggesellinnenabschied mit weitreichenden Folgen
Jess Ryder ist eine britische Bestsellerautorin, die vor allem durch ihre spannenden Psychothriller bekannt geworden ist. Mit „Die Villa“ präsentiert sie eine Geschichte über Geheimnisse, Schuld und Verrat, die unter der heißen Sonne Spaniens spielt. Ryder kombiniert in ihrem Werk gekonnt psychologische Spannung mit komplexen Charakteren und zeigt, wie dünn die Linie zwischen Freundschaft und Feindschaft sein kann.
Worum geht’s genau?
Drei Jahre nach dem tragischen Tod von Aoife kehren ihre damaligen Freundinnen in die Villa zurück, in der das Unglück geschah. Was als Junggesellinnenabschied geplant war, endete in einem Desaster, das bis heute Spuren hinterlassen hat. Die Frauen wollen mit der Vergangenheit abschließen, doch die düstere Atmosphäre und alte Spannungen holen sie schnell wieder ein. Jede von ihnen hat ein dunkles Geheimnis, und die Erinnerungen an die Nacht vor drei Jahren sind widersprüchlich. In der bedrückenden Stimmung brechen Konflikte auf, und es stellt sich die Frage: Wie weit wird jede Einzelne gehen, um ihre Geheimnisse zu schützen?
Meine Meinung
Ich habe das Buch aufgrund des ansprechenden Covers und der vielversprechenden Inhaltsangabe als Rezensionsexemplar ausgewählt. Obwohl ich Jess Ryder als Autorin vorher nicht kannte, hatte ich hohe Erwartungen, da die Idee des Thrillers mit alten Geheimnissen und Spannungen in einer abgeschiedenen Villa für mich sehr interessant klang. Leider konnte die Geschichte diese Erwartungen nur teilweise erfüllen.
Die Grundidee des Buches fand ich spannend, und die Stimmung war durchgehend bedrückend, was dem Genre des Psychothrillers gerecht wird. Besonders gelungen ist der Aufbau der Handlung auf zwei Zeitebenen: Die Geschichte springt zwischen der Gegenwart und den Ereignissen vor drei Jahren hin und her, wobei beide Erzählstränge miteinander verknüpft sind. Die Kapitel waren angenehm kurz und gut abgetrennt. Außerdem hat mir gefallen, dass die Geschichte abwechselnd aus der Perspektive der vier überlebenden Frauen erzählt wird und man dadurch mehr über ihre Hintergründe zu Handeln erfährt.
Allerdings hatte ich einige Schwierigkeiten mit der Umsetzung. Die Figuren blieben für mich allesamt unsympathisch. Jede der Frauen trägt ein Geheimnis mit sich, doch anstatt einer echten Freundschaft wirken die Beziehungen untereinander von Eifersucht, Streit und Misstrauen geprägt. Auch die Männer kommen nicht gut weg. Da klingeln mehrfach die Alarmglocken, es gibt einige red flags und viele der Mänenr sind toxisch. Zudem fiel mir auf, dass nicht gegendert wurde, was zwar nicht verpflichtend ist, ich in der heutigen Zeit jedoch schade finde.
Die Beschreibungen der fünf Hauptcharaktere, insbesondere ihrer äußeren Erscheinung, setzen erst relativ spät ein (ab Seite 43). Dabei wird ein sehr eindimensionales Bild von Schönheit gezeichnet, das sich stark an normativen Idealen orientiert. Die Darstellung von Dani, beispielsweise als „schlank, kurvig und braungebrannt“, bleibt klischeehaft und uninspiriert.
Ein weiterer Kritikpunkt ist die übertriebene Darstellung von Marbella, die für mich wenig authentisch wirkte. Aussagen wie „Das ist wie im Wilden Westen – Diebstähle, Entführungen, Mord … gibt es alles in Marbella“ (Seite 143) erschienen mir sehr klischeebeladen. Ich war zwar noch nie dort, kenne jedoch andere Städte Andalusiens, und die Beschreibung erschien mir stark überzogen.
Positiv hervorzuheben ist, dass die Handlung bis zum Ende spannend bleibt. Auch wenn ich relativ früh eine Vermutung hatte, wer der Täter oder die Täterin sein könnte, wurde ich am Ende dennoch überrascht, da die Auflösung unvorhersehbar war. Szenen wie die in der Karaoke-Bar, bei der „Wannabe“ von den Spice Girls gesungen wird, sowie der Bezug zum Eurovision Song Contest haben mir ebenfalls gut gefallen und für einen kleinen, humorvollen Lichtblick gesorgt.
Trotzdem empfand ich viele Elemente der Geschichte als „too much“: Der häufige Alkohol- und Sexismusbezug, die ständigen Streitigkeiten und die extrem düsteren Geheimnisse der Figuren machten es für mich schwer, eine emotionale Verbindung aufzubauen. Die Stimmung blieb konstant unangenehm bedrückend – was zwar zum Genre passt, mich persönlich aber eher ermüdete als fesselte.
Fazit
„Die Villa“ ist ein solider Psychothriller, der sein Genre zwar erfüllt, aber mit übertriebenen Darstellungen und unsympathischen Figuren auf Dauer anstrengend wirkt. Die Idee, zwei Zeitebenen miteinander zu verweben, und die überraschende Auflösung sind gelungene Elemente, für mich persönlich bleibt das Buch mittelmäßig – deshalb vergebe ich 3,5 von 5 Sternen.
Worum geht’s genau?
Drei Jahre nach dem tragischen Tod von Aoife kehren ihre damaligen Freundinnen in die Villa zurück, in der das Unglück geschah. Was als Junggesellinnenabschied geplant war, endete in einem Desaster, das bis heute Spuren hinterlassen hat. Die Frauen wollen mit der Vergangenheit abschließen, doch die düstere Atmosphäre und alte Spannungen holen sie schnell wieder ein. Jede von ihnen hat ein dunkles Geheimnis, und die Erinnerungen an die Nacht vor drei Jahren sind widersprüchlich. In der bedrückenden Stimmung brechen Konflikte auf, und es stellt sich die Frage: Wie weit wird jede Einzelne gehen, um ihre Geheimnisse zu schützen?
Meine Meinung
Ich habe das Buch aufgrund des ansprechenden Covers und der vielversprechenden Inhaltsangabe als Rezensionsexemplar ausgewählt. Obwohl ich Jess Ryder als Autorin vorher nicht kannte, hatte ich hohe Erwartungen, da die Idee des Thrillers mit alten Geheimnissen und Spannungen in einer abgeschiedenen Villa für mich sehr interessant klang. Leider konnte die Geschichte diese Erwartungen nur teilweise erfüllen.
Die Grundidee des Buches fand ich spannend, und die Stimmung war durchgehend bedrückend, was dem Genre des Psychothrillers gerecht wird. Besonders gelungen ist der Aufbau der Handlung auf zwei Zeitebenen: Die Geschichte springt zwischen der Gegenwart und den Ereignissen vor drei Jahren hin und her, wobei beide Erzählstränge miteinander verknüpft sind. Die Kapitel waren angenehm kurz und gut abgetrennt. Außerdem hat mir gefallen, dass die Geschichte abwechselnd aus der Perspektive der vier überlebenden Frauen erzählt wird und man dadurch mehr über ihre Hintergründe zu Handeln erfährt.
Allerdings hatte ich einige Schwierigkeiten mit der Umsetzung. Die Figuren blieben für mich allesamt unsympathisch. Jede der Frauen trägt ein Geheimnis mit sich, doch anstatt einer echten Freundschaft wirken die Beziehungen untereinander von Eifersucht, Streit und Misstrauen geprägt. Auch die Männer kommen nicht gut weg. Da klingeln mehrfach die Alarmglocken, es gibt einige red flags und viele der Mänenr sind toxisch. Zudem fiel mir auf, dass nicht gegendert wurde, was zwar nicht verpflichtend ist, ich in der heutigen Zeit jedoch schade finde.
Die Beschreibungen der fünf Hauptcharaktere, insbesondere ihrer äußeren Erscheinung, setzen erst relativ spät ein (ab Seite 43). Dabei wird ein sehr eindimensionales Bild von Schönheit gezeichnet, das sich stark an normativen Idealen orientiert. Die Darstellung von Dani, beispielsweise als „schlank, kurvig und braungebrannt“, bleibt klischeehaft und uninspiriert.
Ein weiterer Kritikpunkt ist die übertriebene Darstellung von Marbella, die für mich wenig authentisch wirkte. Aussagen wie „Das ist wie im Wilden Westen – Diebstähle, Entführungen, Mord … gibt es alles in Marbella“ (Seite 143) erschienen mir sehr klischeebeladen. Ich war zwar noch nie dort, kenne jedoch andere Städte Andalusiens, und die Beschreibung erschien mir stark überzogen.
Positiv hervorzuheben ist, dass die Handlung bis zum Ende spannend bleibt. Auch wenn ich relativ früh eine Vermutung hatte, wer der Täter oder die Täterin sein könnte, wurde ich am Ende dennoch überrascht, da die Auflösung unvorhersehbar war. Szenen wie die in der Karaoke-Bar, bei der „Wannabe“ von den Spice Girls gesungen wird, sowie der Bezug zum Eurovision Song Contest haben mir ebenfalls gut gefallen und für einen kleinen, humorvollen Lichtblick gesorgt.
Trotzdem empfand ich viele Elemente der Geschichte als „too much“: Der häufige Alkohol- und Sexismusbezug, die ständigen Streitigkeiten und die extrem düsteren Geheimnisse der Figuren machten es für mich schwer, eine emotionale Verbindung aufzubauen. Die Stimmung blieb konstant unangenehm bedrückend – was zwar zum Genre passt, mich persönlich aber eher ermüdete als fesselte.
Fazit
„Die Villa“ ist ein solider Psychothriller, der sein Genre zwar erfüllt, aber mit übertriebenen Darstellungen und unsympathischen Figuren auf Dauer anstrengend wirkt. Die Idee, zwei Zeitebenen miteinander zu verweben, und die überraschende Auflösung sind gelungene Elemente, für mich persönlich bleibt das Buch mittelmäßig – deshalb vergebe ich 3,5 von 5 Sternen.