Die Wagemutige

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bücherliebende10 Avatar

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In „Die Wagemutige“ erzählt uns die Autorin Caroline Bernard einen Ausschnitt aus dem Leben von Lisa Fittko. Aber wer ist Lisa Fittko überhaupt?
Lisa Fittko war eine sehr mutige und starke Frau, die sich in der NS-Zeit dem Widerstand angeschlossen hat. 1933 flüchtet sie von Deutschland nach Frankreich, wird aber einige Jahre später als feindliche Ausländerin inhaftiert. Mit Unterstützung und Zusammenhalt einiger Frauen gelingt ihr zum Glück schnell die Flucht. Aber anstatt sich nun in Sicherheit zu bringen, kämpft sie weiter waghalsig und schmuggelt mit ihrem Mann um die zweihundert Menschen, die in Frankreich in der Falle saßen, über die Grenze nach Spanien.

Für mich war Lisa Fittko bis jetzt leider unbekannt, dabei ist sie eine sehr beeindruckende Persönlichkeit. Umso interessanter fand ich es, einen kleinen Ausschnitt aus ihrem Leben erzählt zu bekommen. Leider muss ich aber sagen, dass mich die Erzählart des Romans nur bedingt überzeugen konnte. Dabei geht die Geschichte sehr gut los. Wir starten nach einem kurzen Prolog direkt mit der Inhaftierung von Lisa im Jahre 1940. Ich fand es spannend zu verfolgen, was mit Lisa passiert und wie vor allem diese Lager in Frankreich aussahen. Es ist sehr entsetzlich zu lesen, wie Frauen dort behandelt wurden, wo sie nichts anders getan haben, als Schutz in diesem Land zu suchen.

Unglücklicherweise hielt sich diese Spannung für meinen Geschmack nicht so lange aufrecht. Nachdem Lisa die Flucht gelungen ist, hat mich die Geschichte leider immer mehr verloren. Dabei fand ich die historischen Fakten und das, was Lisa auf sich genommen hat, um Menschen zu retten weiterhin sehr interessant. Aber gerne hätte ich es mir etwas spannender und emotionsvoller verpackt gewünscht. Vieles bleibt mir zu trocken und nüchtern erzählt, sodass einfach viel an Emotionalität damit verloren geht. Das ist natürlich aber reine Geschmackssache. Ich tue mich allerdings schwer damit, wenn ich nicht mit den Charakteren mitleiden und mitfiebern kann. Gerade in solchen Kriegsgeschichten ist mir das sehr wichtig.
Nichtsdestotrotz ist dies definitiv kein schlechtes Buch. Es liest sich relativ schnell und die Thematik ist absolut interessant. Man hätte vielleicht nur noch ein wenig mehr herausholen können.