Ein tolles Buch über eine beeindruckende Frau

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bibliokate Avatar

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Caroline Bernard hat für ihren neuen Roman über Lisa Fittko einen Titel gewählt wie er passender nicht hätte sein können.
Lisa und ihr Mann Hans schließen sich dem Widerstand an und machen es sich zur Aufgabe Menschen die den Nazis ein Dorn im Auge sind über die Pyrenäen in die Freie Zone zu schmuggeln. Das ist nicht nur Gefährlich sondern auch immer wieder ein großer Kraftakt.

Als Lisa auf Louis trifft und die beiden sich Hals über Kopf verlieben muss Lisa eine Entscheidung treffen. Bleibt sie bei Hans und führt ihren gemeinsamen Kampf gegen die Nazis weiter oder geht sie mit Louis in die vermeintliche Sicherheit. Sie muss im Laufe der Handlung immer wieder an ihre Grenzen gehen, diese überwinden und sich selbst eine ungeheure Kraft abverlangen. Mich hat es teilweise richtig wütend gemacht als geschildert wurde das Hans einfach ohne ihr Einverständnis Leuten versprochen hat das Lisa sie rettet obwohl er weiß das sie am Ende ihrer Kräfte ist. Für ihn scheint die "Sache" mehr zu gelten als Lisa und das war wirklich ärgerlich. Ich verstehe das man so viele Menschen wie möglich retten möchte doch sollte nicht ein Leben weniger zählen als das andere und für mich kam es teilweise etwas manipulativ rüber weil Hans genau wusste wie er sich Lisas Idealismus und Kampfgeist zunutze machen konnte.

Ich finde es immer wieder hochinteressant und wichtig darüber zu lesen wie viele Menschen und auch im speziellen wie viele Frauen im Kampf gegen die Nazis aktiv waren und Menschen in die sogenannte freie Zone geführt haben. Sei es Lisa Fitko, Irina Sendler oder Eva Abrams... Ihre Geschichten verdienen es erzählt zu werden und haben einen Platz in den Geschichtsbüchern mehr als verdient. Sie sind mehr oder weniger Stille Heldinnen die das Wohl der Menschen oftmals über ihr eigenes Glück stellten und ihr Leben riskieren für ein Ideal der Menschlichkeit und dem Kampf geben die Nazis. Ich fände es sehr wichtig mehr über Menschen wie Lisa Fitko, Oskar Schindler oder auch Sophie Scholl zu sprechen. Oftmals hatte ich in der Schule das Gefühl das sie mehr als Fußnoten in den Geschichtsbüchern behandelt wurden. Doch sie gehören in den Mittelpunkt.