Ein Strafrichter mit Selbstzweifeln

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
barbara62 Avatar

Von

Im letzten Jahr habe ich mit Freude "Echo des Schweigen" von Markus Thiele gelesen und war vor allem von den juristischen Anteilen sehr angetan. Der "Mandantenverrat" hat sich eingeprägt, nur die gehäuften Zufälle im persönlichen Umfeld der Protagonisten haben mich etwas gestört.

In "Die Wahrheit der Dinge" geht es wieder um Strafprozesse, im Mittelpunkt steht dieses Mal ein Strafrichter, Frank Petersen. Er ist aus der Bahn geworfen, seit vor vier Jahren eine Nebenklägerin den Angeklagten vor seinen Augen im Gerichtssaal erschossen hat. Seither haben sich Urteile von ihm gehäuft, die vor dem BGH nicht standhielten. Nun hat ihn seine Frau mit dem gemeinsamen Sohn verlassen, vorübergehend oder endgültig, und auch dafür scheint eines seiner Urteile mit verantwortlich zu sein. Petersens Selbstzweifel nehmen überhand und nun soll auch noch die Mörderin von damals nach vier Jahren Haft entlassen werden.

Ich würde mich freuen, wenn ich den ganzen Roman lesen könnte. Natürlich interessieren mich sowohl das strittige neue Urteil als auch der alte Prozess sowie die Fragen, ob Petersen seine Ehe retten und trotz aller Bedenken weiter Strafrichter sein kann.