Familie, Gerechtigkeit und die eigene Moral

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Thiele hat hier auf ganz eigenartige Art und Weise mit zwei Fällen aus der Realität die Fragen nach Recht und Gerechtigkeit emotional und zum Nachdenken einen Roman erschaffen.

Der Roman erzählt aus Sicht des Strafrichters Petersen. Aufgearbeitet wird vorrangig ein Fall, bei dem ein Junge zu Tode kam. Der Sohn eines afrikanischen Arztes, der bereits am Tage der Geburt des Sohnes selbst zu Tode kam. Beides waren gewaltsame Tode. Beides Mal hat die Frau und Mutter, Corinna Meier, die Prozesse verfolgt. Bis sie auf beim zweiten Prozess, am letzten Tag selbst das Urteil des Richters Petersen nicht abwartet und den Täter erschießt.

Was waren ihre Beweggründe? Warum warten bis zum letzten Prozesstag? Und wie geht der Richter damit um? Seine Frau macht ihn für die folgenden Prozesse, die er führt immer wieder Vorwürfe. Er macht seine Arbeit, sein Job ist es Richter zu sein. Doch wie weit kann er dabei gehen, wenn die Familie der Freundin seines Sohnes in einem Prozess beteiligt ist?

Thiele bringt viele Aspekte von Moral, Disziplin und Ordnung in einem Roman zusammen. Die Gewissensbisse, die den Richter bedrücken, bringen die Familie ins wanken. Die Beziehungen zueinander werden auf eine harte Probe gestellt.