Ist das Recht unfehlbar?

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miss_ari Avatar

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Cover/Erzählperspektive

Das Cover ist in weiße, grauen und schwarzen Tönen gehalten, ähnlich wie auch der erste Justizroman des Autors „Echo des Schweigens“. Unter dem Schutzumschlag ist das Cover abgebildet, aber in umgekehrter Weise, nämlich schwarz mit weißen Akzenten.
Das Buch ist aus der personalen Erzählperspektive von Frank Petersen sowie Corinna Maier geschrieben.

Meine Meinung

Dies ist das zweite Buch, das ich von Markus Thiele lesen darf. Der erste Justizroman „Echo des Schweigens“ hat mir gut gefallen, da mich nicht nur die Geschichte, sondern auch der Erzählstil und auch der Aufbau des Buches zugesagt hat. In diesem Buch wird aus zwei verschiedenen Handlungssträngen erzählt, nämlich einmal aus der Gegenwart und aus Sicht des Strafrichters Frank Petersen und aus Sicht der Verurteilten Corinna Maier in der Vergangenheit bis hin zur Gegenwart.
Das Buch verwebt wahre Gegebenheiten (die Fälle Marianne Bachmeier/ Amadeu Antonio Kiowa) mit einer ordentlichen Portion Fiktion. Es ist eine Frage nach Recht und gerecht. Jede richterliche Entscheidung hat Konsequenzen. Aber ist jeder Richter bei seiner Entscheidung absolut neutral oder spielen diverse familiäre Hintergründe und/oder Lebenseinstellungen oder auch gesellschaftliche Strukturen eine Rolle? Richter sollten immer subjektiv und unvoreingenommen ihre Urteile verkünden. Rassismus und Fremdenfeindlichkeit spielen in diesem Zusammenhang im Buch eine zentrale Rolle. Im Roman spürt man deutlich das Hin und Her des Strafrichters, seine innere Zerrissenheit, ob seine Urteile gerecht und angemessen sind oder er doch die falsche Entscheidung getroffen hat und die Wahrheit doch nicht so ist, wie sie scheint.
„Die Wahrheit der Dinge ist die Summe ihrer Unwahrheiten.“ (S. 60)

Mein Fazit

„Die Wahrheit der Dinge“ ist ein gelungener Roman, der unterhalten und fordern kann. Mir hat allerdings der erste Justiz-Roman vom Autor besser gefallen, sodass ich hier 4 volle Sterne vergebe und mich auf weitere Bücher freue. Vielen Dank an den Verlag und Vorablesen für das Leseexemplar.