Juristische Grauzonen

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babsyz Avatar

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Frank Petersen ist Strafrichter mit Leib und Seele, sein Beruf beherrscht sein Leben. Er urteilt objektiv und gerecht – so zumindest denkt er. Doch ein Urteil droht, seine Familie zu zerstören. Bereits 4 Jahre zuvor, als Corinna Meier in seine m Gerichtssaal kurz vor der Verkündung des Urteils den Mörder ihres Sohnes erschoss, geriet Franks Welt aus den Fugen. Jetzt macht er sich auf die Suche nach dem Warum und der Antwort auf die Frage, ob und wie er es hätte verhindern können.

Inspiriert von tatsächlichen Fällen behandelt dieser Roman die Themen Recht und Gerechtigkeit, Selbstjustiz und Fremdenhass. Erzählt wird einerseits aus heutiger Perspektive die Geschichte des Strafrichters, seine Selbstzweifel, seine Suche nach Bestätigung und sein langsames Erkennen und Umdenken. Auf der anderen Seite wird in Rückblenden das Leben Corinna Meiers begleitet, die sowohl den Mann, den sie liebte, als auch ihren Sohn durch rechtsextrem motivierte Gewalttaten verliert.

Das ist spannend und flüssig zu lesen, die Geschichte nimmt einen vollkommen in Beschlag. Die Personen werden allesamt sehr gut dargestellt, man kann sich gut in sie hineinversetzen und im Laufe der Zeit ihre Gedankengänge und Gefühle gut nachvollziehen. Das berührt und bewegt nachhaltig, und regt zum Nachdenken über die eigenen Vorstellungen und moralischen Denkansätze an.

Mein Fazit: Ein spannender und bewegender Roman über juristische Grauzonen, Schuld und Gerechtigkeit, brisante und hochaktuelle Themen. Absolut lesenswert!