Vielschichtig und lebendig geschrieben

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schneewehe Avatar

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Das Buch „Die Wahrheit der Dinge“ ist wunderschön geschrieben. Zwar ist der Titel etwas pompös, aber das ist schon in Ordnung. Es geht ja auch um Wahrheit, manchmal auch einfach die ganz persönliche Wahrheit. Insgesamt fällt es mir schwer, genau zu sagen, wie ich das Buch fand.
Es ist vielschichtig geschrieben. Auf einer Ebene sind kleine Erlebnisse des Alltags beschrieben, die es einem ermögliche, richtig in das Buch einzutauchen. Der Leser bekommt beispielsweise den Geruch von Farbe in die Nase oder empfindet das Glück vom Pfannkuchenessen: „Er sitzt hier und ist erfüllt von Freude. Wie schön, dass Frau Deniz ihn überredet hat, etwas zu essen. Den Pfannkuchenturm schafft er zwar nicht, aber für vier Stück hat sein vorhandener Hunger gereicht. Was ein Glück.“ Diese ebene ist auf ihre Art simpel, aber wunderschön. Sie macht das Buch wunderbar lebendig und die Charaktere echt.
Dann gibt es die Ebene, auf der die Geschichte selbst geschieht. Ihr folgt man beim Lesen und möchte gar nicht aufhören, um endlich zu erfahren, wie es wohl alles ausgehen wird. Sie besteht aus mehreren Zeitsträngen. Vergangenheit und Gegenwart.
Dann gibt es noch die Ebene der Gerichtsfälle. Hier begegnen dem Leser viele Fragen. Was ist wahr? Wie hat sich ein Richter zu entscheiden? Was ist Recht und Gerechtigkeit?
Insgesamt ist das Buch so verwoben mit verschiedenen Schichten, Handlungssträngen und so weiter, dass ich das Gefühl habe, es noch einmal lesen zu müssen, um es ganz erfassen zu können. Da mir das Buch wirklich gut gefallen hat, werde ich das wohl auch einfach tun.