Spannender Roman über einen verschwundenen Ehemann

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adel69 Avatar

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Die Handlung:

Die Ich-Erzählerin Sarah lässt sich beim Friseur ihre Haare ganz kurz schneiden. Sie möchte loskommen von der Erinnerung, als ihr Mann Philipp ihr durch die Haare strich. Philipp. Seit sieben Jahren ist er spurlos verschwunden während einer Geschäftsreise in Südamerika.

Seitdem lebt sie alleine mit dem gemeinsamen Sohn Leo in dem großen Stadthaus. Lange hat sie niemanden mehr eingeladen – und nach sieben Jahren lädt sie wieder Kollegen mit ihren Partnern zu sich nach Hause ein. Es wird ein äußerst entspannter Abend.

Was sie ihren Freunden verschweigt, sind Alpträume. Alpträume darüber, dass jemand in ihrem Haus ist, laut poltert und sie bedrohen könnte.
Ihrem Sohn versucht sie, ein normales Leben zu bieten. Ein schönes Ritual ist es beispielsweise, wenn sie ihm Märchen vorliest.

Zu Ende der Leseprobe kommen Ereignisse aus dem Jahr 2008 aus der Sicht von Philipp. Er könnte mit seinem Leben glücklich sein – ein vollendetes BWL-Studium, einen guten Job, eine nette Frau und einen gesunden Sohn hat er. Er ist aber nicht glücklich. Ereignisse aus der Vergangenheit plagen ihn, die man in der Leseprobe nicht erfährt.


Meine Meinung:

Das Buch hat schon von Anfang an eine Sogwirkung. Sarah ist sympathisch und man fragt sich, warum sie sich beim Friseur ihre Haare sehr kurz schneiden lässt. Der Friseur fragt es sich auch – tut dann aber doch, was seine Kundin will.

Man merkt beim Lesen, dass etwas Bedrohliches in der Luft liegt. Sarah hat es noch nicht verarbeitet, dass vor sieben Jahren ihr Mann so plötzlich verschwand. Das ist für jeden Leser nachvollziehbar, der schon Sendungen, wie zum Beispiel „XY ungelöst“ angeschaut hat. Auch da gibt es immer wieder Fälle von verschwundenen Personen, über deren Verbleib die Polizei Hinweise sucht. Die Angehörigen solcher Personen sind oft tief traumatisiert. Und so ähnlich geht es auch Sarah. Sie versucht, nach außen hin ein normales Leben zu führen. Sie liebt ihren Sohn. Aber sie wird immer wieder gequält von der Tatsache, dass sie alleine ist. Sie befürchtet, dass jemand sie bedrohen könne – und das schlägt sich in Alpträumen nieder.

Die Leseprobe endet mit einem Cliffhanger. Ich merke, dass Philipp doch nicht so zufrieden mit seinem Leben war, wie er es eigentlich sein sollte. Er plante irgendetwas, bevor er 2008 in ein Flugzeug stieg. Was genau? Es ist spannend, das in Erfahrung zu bringen. Gerade deswegen ist es interessant, das Buch weiterzulesen.