Funkstille

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hoelzchen Avatar

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Johanna hat vor über 30 Jahren auf ihr Bauchgefühl gehört und sich von ihrer Familie in Norwegen losgesagt. Sie ist der Liebe wegen in die USA gezogen und Künstlerin geworden. Seitdem besteht kein Kontakt mehr zur Familie. Nun ist Johanna wieder in Norwegen und sie will sich ihrer Mutter annähern. Wird es ihr gelingen?
Der Klappentext von „Die Wahrheiten meiner Mutter“ der norwegischen Schriftstellerin Vigdis Hjorth und das Cover haben mich sofort angesprochen und ich habe mich wirklich sehr darauf gefreut, dieses Buch lesen zu dürfen. Der Einstieg war einfach, Johanna ist wieder in Norwegen und man erwartet ein Wechselspiel zwischen Johanna und ihrer Familie. Die Ahnung, dass es kein leichtes Unterfangen wird, schleicht sich schnell ein, doch dann wird dieser Roman fast zum Kammerspiel. In der Ich-Perspektive erzählt Johanna aus ihrem Leben. Die Kindheit im Elternhaus war schwierig und die Beziehung zu den Eltern unterkühlt. Diese Passagen wechseln sich ab mit der Gegenwart, in der Johanna versucht Kontakt mit ihrer Mutter aufzunehmen. Während ich die Erlebnisse aus ihrer Kindheit noch sehr interessant fand, passiert in der Gegenwart nicht viel. Es ist einfach monoton und langweilig immer wieder zu lesen, wie Johanna versucht, sich ihrer Mutter anzunähern, ihre Gedanken dazu, war ihre Mutter macht oder denkt. Es passiert wenig und ich muss leider sagen, dass ich mich regelrecht durch die knapp 400 Seiten gequält habe, wobei man erwähnen muss, dass viele Seiten nur wenig bedruckt sind. Tatsächlich habe ich vieles lieber getan, als dieses Buch zu lesen. Doch weil ich es rezensieren wollte und irgendwie immer noch gehofft habe, dass Johanna endlich aus ihrer Lethargie erwacht, habe ich weitergelesen. Leider ist mir Johanna nicht sympathisch. Sie erscheint mir egoistisch und sie reflektiert überhaupt nicht. Sie schmollt immer noch wie ein Teenager, mit fast sechzig Jahren sollte man doch über mehr Lebenserfahrung verfügen und gelassener werden. Hier sehe ich bei ihr überhaupt keine Entwicklung, dass hat mich schon sehr genervt.
Das Thema selbst finde ich spannend und lesenswert, die Umsetzung hat mich jedoch nicht angesprochen. Deshalb gibt es von mir leider nur 2 Sterne.