Mutter-Tochter-Beziehung

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celia83 Avatar

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Der Roman "Die Wahrheiten meiner Mutter" von Vigdis Hjorth war für mich ein ganz spezielles Leseabenteuer. Immer wieder fasziniert das Buch und an manchen Stellen war ich aber auch kurz davor, mit dem Weiterlesen aufzuhören. Aber dann hat es die Autorin doch wieder geschafft, dass die Neugier darüber, wieso und wie das Verhältnis zwischen der Tochter (Erzählerin) und der Mutter so geworden ist, gesiegt hat. Im Grossen und Ganzen bleibt der Roman aber ziemlich speziell und er wird auf jeden Fall polarisieren.

Etwas längere oder auch sehr kurze Kapitel, ohne Überschrift, reihen sich aneinander, in denen sich die Erzählerin unter anderem viele Gedanken über ihre Mutter macht, zu der der Kontakt seit dreißig Jahren abgebrochen ist.
Was sie wohl gerade jetzt tut? Ob sie das tut, was alte Menschen üblicherweise so tun, oder ob sie sich ganz anders verhält. Über allem schwebt die Frage, ob die Mutter sich nach so langer Zeit der Kontaktlosigkeit überhaupt noch Gedanken um die Tochter macht, oder ob alles ausgelöscht ist, auch die Erinnerung. Das Buch kreist um diese Fragen, was zum Teil sehr ausschweifend geschieht.