Mutter-Tochter Drama in einem Akt

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mariawelle Avatar

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Dieser unglaubliche Roman "Die Wahrheiten meiner Mutter" von der Bestseller Autorin Vigdis Hjorth hat mich von der ersten bis zur letzten Seite bewegt und mich oft stellenweise nicht mehr losgelassen. Die Geschichte um die vergessene Künstler-Tochter Johanna, die in Kindheitsgedanken um ihren Stellenwert innerhalb der Familie kämpft, mit einem Vater, der als strenger Patriarch herrscht, die Mutter, die selbst traumatisiert erscheint und im Alltag mit Johanna und ihrer Schwester eher als Versorgerin lebt, anstelle einer liebevollen, authentischen Mutter. Die Hauptfigur versucht in Episoden der Vergangenheit, die Beziehung zu ihrer Mutter und auch der Schwester zu rekapitulieren, in der Gegenwart nähert sie sich mit vielen Versuchen der Mutter wieder an, sucht Antworten auf Fragen und findet sie bedauerlicherweise nicht. Ihre Fragestellungen und Feststellungen um die wichtigste Bindung zu einem Menschen, die Mutter-Tochter-Bindung sind spannend und herzzerreißend.Treffen Mutter und Tochter aufeinander hoffte ich um eine ehrliche Aussprache seitens der Mutter und empfand viel Mitleid für die Tochter. Der Schreibstil ist flüssig, authentisch, fast lässt sich vermuten, autobiographisch. Diese Geschichte lässt einen nicht los, teilweise katapultiert es das eigene "innere Kind" an die Oberfläche und erinnert einen daran, zu Lebzeiten mit Themen aus der Kindheit Frieden zu schließen oder auseinander zu setzen, um in der Gegenwart daran nicht zu zerreißen. Vielen Dank für dieses großartige, Rezensionsexemplar, welches ich weiter empfehlen werde.