nach der Funkstille

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siriamaria Avatar

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Vigdis Hjorth greift ein gesellschaftlich relevantes Tabu Thema auf, das der dysfunktionalen Familie: Was sollen die Leute darüber denken? - Am Anfang liest es sich zäh, eben Kopfkino der Tochter, wenn sie über ihre Wurzeln reflektiert, wie konnte es so weit kommen? - Das Durchhalten lohnt sich, denn nach dem ersten Drittel nimmt die Spannung Fahrt auf, steigert sich wie eine indische Musikkomposition und hört dann auf - in Stille. Dann ist alles gesagt und die Tochter hat ihren Frieden gefunden. Den Leser*innenkreis würde ich für Frauen ab 50 Jahre ansetzen, vielleicht Mitte 40. Für Jüngere ist es zu reflektiv und es passiert zu wenig inhaltlich. Es beschreibt den gesellschaftlichen Umbruch im Selbstverständnis der Töchter, Johanna hat ihren Berufswunsch durchgesetzt und auch die Wahl ihres Partners, was ihre Familie ihr sehr übel nimmt. Die Folgen der Emanzipation der Frau in den Familien werden thematisiert, es sind unüberbrückbare Mauern entstanden.