Sprachlosigkeit

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sabsisonne Avatar

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Johanna ist ihren eigenen Weg gegangen. Sie hat nicht Jura studiert, ist nicht mit dem Anwalt verheiratet geblieben und hat ihr Leben mit der Familie verbracht. Sie ist aufgebrochen, hat ihre Leidenschaft gelebt und eine eigene Familie auf einem anderen Kontinent gegründet.
Nun verschlägt sie das Schicksal in die Stadt, wo ihre Herkunftsfamilie wohnt.
Sie möchte ihre Mutter treffen und sich erklären, aber jeder Kontakt wird unterbunden.

Wir folgen in den teilweise sehr kurzen Kapiteln den Gedanken und Erinnerungen von Johanna. Sie ist besessen von dem Wunsch, ein Gespräch mit ihrer Mutter zu führen. Die Leser:in wünscht sich immer mehr, dass es doch stattfinden möge, damit sie auch die andere Seite mal hört.

Hier wird eine sprach- und lieblose Mutter-Tochter-Beziehung beschrieben. Die Mutter hält grundsätzlich zum strengen Vater, zeigt Verständnis und Bewunderung für die Tochter nur in der Zweisamkeit. Die Tochter wünscht sich eine immer liebevolle Mutter, die sie aber über die ganze Kindheit nicht bekommt.
Das ein oder andere ist von Wiedererkennungswert….

Das Cover des Buches hat mich gar nicht angesprochen.
Ansonsten habe ich es an zwei Tagen verschlungen und kann es jedem empfehlen, der in die Gedankenwelt einer unglücklichen Tochter eintauchen möchte.