Da brodeln Konflikte...

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singstar72 Avatar

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Das Buch interessiert mich sehr! Es wird zum perfekten Zeitpunkt veröffentlicht – da es ja von einem Familientreffen zu Weihnachten handelt. Die Stimmung ist sehr schön beschrieben. Das Wetter, dann die Hektik, und die alljährlich wieder aufbrechenden Konflikte in einer Familie, die sehr verschieden ist, und die im Grunde nur von den wiederkehrenden Feiern zusammengehalten wird, wie mir scheint.

Es beginnt mit der Erzählperspektive von Tamara, der ältesten Schwester. Aus ihrer Sicht wird zunächst die eigene Familie geschildert, dann das Elternhaus, und die eintreffenden Geschwister. Tamara ist enttäuscht und verbittert. Wobei ich allerdings finde, dass sich in ihrer Erzählung ein paar Klischees zu viel häufen. Der Mann Workaholic, die zwei Kinder handysüchtig. Und sie selbst als Hausfrau im wahrsten Sinne des Wortes unbefriedigt! Das war schon ein wenig „too much“. Und ich bin nicht sicher, ob ich diese eine Andeutung richtig verstanden habe. Sie hat ein heimliches Verhältnis mit dem Nachbarn von gegenüber…?

Sie ist im Grunde neidisch auf ihre jüngere Schwester. Die bekommt zwar aus ihrer Sicht nichts wirklich auf die Reihe, da sie ständig die Männer wechselt. Aber sie erscheint leicht und lebenslustig. Etwas, das Tamara schon lange fehlt. Ich habe übrigens eine ganz üble Befürchtung…! Denn der neue Freund der Schwester gefällt Tamara ein wenig zu offensichtlich. Ich denke, in dieser Richtung wird noch etwas passieren!

Dann wechselt die Erzälperspektive unmerklich zur Tochter von Tamaras Schwester. Und diesen Kunstgriff finde ich gut gelungen! Denn nun erhalten wir einen Einblick von genau der anderen Seite. Diese Tochter nimmt wiederum „Tante Tamara“ aufs Korn, und es wird deutlich, dass diese gar nicht so beliebt ist, wie sie selber glaubt. Und dass im Grunde die Anderen ihre Maschen schon längst durchschauen. Und die alleinerziehende Mutter ist auch gar nicht so unzufrieden, wie sie laut Tamara sein müsste. Sie hat wenigstens ein Verhältnis zu ihren Kindern!

Die Eltern kommen mir in dieser Probe noch zu wenig vor. Sie erscheinen – bisher – milde und altersweise. Man weiß aber aus dem Klappentext, dass hier noch etwas Unerwartetes geschehen wird. Ob die Eltern ihren Kindern endlich einmal eine Lektion erteilen…? Ich glaube, dass insbesondere der Vater mit dem Älterwerden abgebaut hat, und sich Frieden in der Familie wünscht. Ich bin gespannt, was da noch passiert!