Interessanter Schreibstil mit Perspektivwechsel

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kindder80er Avatar

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Weihnachten soll so vieles sein: Besinnlich, harmonisch, festlich und alle Menschen sollen sich lieb haben. Tja, und wegen dieser extrem hohen Erwartungshaltung versucht sich jeder zusammenzureißen, auch wenn es in einem brodelt. Da ballt man die Faust in der Tasche zusammen, denn man sieht sich ja schließlich fast nur das eine Mal im Jahr. Dass das nicht lange gut gehen kann, sollte dann auch klar sein.

Im Buch lernen wir zunächst Tamara kennen, die mit ihrem Mann und ihren Kindern zu ihren Eltern fährt. Tamara ist in erster Linie Hausfrau und Mutter und grundunzufrieden. Mit ihrem Mann, ihren Kindern und auch mit sich selbst. Richtig sympathisch ist sie mir nicht, da sie trotz oder wegen ihrer Unzufriedenheit auf ihre beiden jüngeren Geschwister innerlich herabschaut. Sie, Tamara, die doch so viel Besseres im Leben verdient hat, hätte beruflich erfolgreich sein und einen richtigen Mann an ihrer Seite haben müssen! Nicht so einen verweichlichten wie ihren Ehemann.

Als ihre Schwester Elisabeth, die ja nur durch Glück und ganz sicher nicht durch ihre mangelhafte Bildung so erfolgreich im Job ist, mit ihren Kindern und ihrem neuen Freund auftaucht, verschlägt es Tamara die Sprache: Das ist IHR Traummann! Der passt doch nicht zu ihrer Schwester!

Dann wechselt die Sicht auf die Situation zu Marie, der 12jährigen Tochter von Elisabeth. Sie ordnet die Sachen ganz anders ein und dieser Perspektivwechsel ist total interessant! Ich bin sehr gespannt, was im Inneren der anderen Protagonisten noch vorgeht und wie Weihnachten in diesem Mikrokosmos verbracht wird. Ich tippe nach einigen Irrungen und Wirrungen doch noch auf ein "Happy End", aber wir werden sehen...