Geschwisterliebe

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abschuetze Avatar

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Es ist Weihnachten und nacheinander trudeln die Geschwister Tamara, Ingmar und Elisabeth mit ihren Kindern und Partnern im Haus ihrer Eltern ein. Schneeflocken fallen sanft vom Himmel und wie jedes Jahr weckt das vertraute Heim für einen Moment die Hoffnung auf ein besinnliches Fest. Doch sobald alle an einem Tisch sitzen, ist es mit dem Frieden vorbei ...

Nach einer Nacht im Hotel kommen die drei Geschwister an Heiligabend wieder am Elternhaus zusammen. Aber zu ihrer großen Überraschung öffnet ihnen niemand die Tür. Wo sind die Eltern?


Mein Fazit

Die 143 Seiten des Buches lesen sich schnell und flüssig.
Die Geschichte wird aus den unterschiedlichsten Blickwinkeln erzählt und vermittelt somit eine detaillierte Charakterisierung der verschiedenen Protagonisten. Das macht die Story einerseits lebendig, aber andereseits kann der Leser keine rechte Beziehung zu den Personen aufbauen. Man fragt sich ständig, wie sind sie wirklich und warum sind sie so, wie sie sind.
Auf jeden Fall ist es der Autorin gelungen, ihre Figuren authentisch in ihren Befindlichkeiten und ihrem Verhalten darzustellen.
Und obwohl das eine oder andere vielleicht etwas zu überspitzt wirkt, kommt mir einiges bekannt vor. Gerade an Weihnachten.

Die pointierte und griffige Erzählweise von Alexa Hennig von Lange hat mir persönlich gut gefallen. Allerdings war sie mir nicht tiefgründig genug, ich konnte keine Verbindung zu den Charakteren aufbauen und das Ende kam viel zu abrupt.
Eine Weihnachtsgeschichte muss ein Happy End haben. Kann ich verstehen. Aber ist es hier nicht ziemlich einfach löst? Ein bisschen Sorge um die Eltern, einige Rückblicke in die Kinderzeit und die alte Verbundenheit ist wieder da?

Schade eigentlich, denn die Geschichte hat so viel mehr Potential für ein Buch, welches zum Nachdenken anregen soll. Soll es doch .. oder?

Auch wenn viele Fragen für mich offen geblieben sind, habe ich diese Kurzgeschichte gern gelesen und kann sie allen ... nicht nur jetzt vor der Weihnachtszeit ... empfehlen. Vielleicht sogar als Geschenk für die eigenen Geschwister ;-)